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Schwung: Newsletter Juli-September 2024
neulich erfuhr ich es im Radio: Die Kindheit ist nicht mehr glücklich! Die „U-Kurve des Glücks“ sei nicht mehr U-förmig. Forschungen zur Lebenszufriedenheit ergaben seit langem stets höhere Werte für die Kindheit und teilweise die Jugend, allmählich absteigende Werte in Richtung Lebensmitte mit ihrer Rushhour des Lebens, und im Alter wieder ansteigende Werte. Doch aktuelle Untersuchungen zeigen: Die Kurve ähnelt nicht mehr einem U, sondern eher einem J.
Klimaangst, Corona, politische Entwicklungen und eine allgemeine Zukunftsangst drücken zwar generell auf das Glücksempfinden, doch beschweren sie offensichtlich besonders die bislang unbeschwerte Kindheit. Hinzu kommt vor allem für die Jungen der Druck, sich in den sozialen Netzwerken beeindruckend zu präsentieren – leider auch verknüpft mit allerlei Auswirkungen von Selbstbespiegelung und Vergleich mit anderen, und generell mit den üblichen Begleiterscheinungen der digitalen Kommunikation von Haßrede über Ausgrenzung bis zu Cybermobbing.
Zu viele Veränderungen
Derzeit verändert sich alles: Energiewende, Verkehrswende, Wärmewende … ich kann nicht die vielen Wenden aufzählen, die sich gerade alle gleichzeitig vollziehen. Dazu alle möglichen „Resets“ und „Deals“, vermeintlich oder tatsächlich besorgniserregender politischer Wandel, der digitale Wandel, der Wertewandel, der Klimawandel und die nächste angeblich schon drohende Pandemie.
Ich erinnere mich an die Zeit vor der 1989er Wende: Solange in der DDR alles „seinen sozialistischen Gang“ ging, solange sich nicht viel veränderte, lebte es sich vergleichsweise unbeschwert. Man hatte genug Energie, die Parteidiktatur mit ihren ständigen Übergriffigkeiten zu nehmen, wie sie war. Man hatte gelernt, sich bedeckt zu halten und doch verstanden zu werden. Man konnte sich eine Nische schaffen, in der man einigermaßen Ruhe hatte. Dann veränderte sich etwas: Tschernobyl erschütterte die Sowjetunion. Die neue Offenheit von Glasnost und Perestroika führte zum Verbot des Sputnik, des sowjetischen Gegenstücks zum Reader’s Digest, das in der DDR gern gelesen wurde. „Von der Sowjetunion lernen“ hieß plötzlich nicht mehr „siegen lernen“.
Nun achtete man genauer auf die Nachrichten: Was sagt der Westen, wie reagiert der Osten? Aus Leipzig hörte man von Montagsgebeten und Montagsdemonstrationen, aus Prag und Budapest von Botschaftsflüchtlingen. Reisen ins „befreundete Ausland“ waren nun auch verboten. In dieser bewegten Zeit erzählte mir eine Bekannte von ihrem Empfinden, das Leben sei ungewohnt anstrengend geworden. Genau diesen Eindruck hatte ich auch: Zu viele Veränderungen strengen an.
Unechte Hochsensibilität
Lange nach der 1989er Wende mit den vielen Veränderungen für uns „Beigetretene“ markierte Corona einen neuen, massiven Wendepunkt: Angstmache und Einschränkungen der Freiheitsrechte, Reise- und Begegnungsverbote, Masken- und Impfverordnungen – die Politik hat tief in unser Leben hineinregiert, buchstäblich bis unter die Haut. So schlimm war es in der DDR nicht. All das hat uns viel mehr Energie gekostet, als wir meinen. Es hat uns nachhaltig erschöpft und dünnhäutig gemacht. Das sollte uns bewußt sein, wenn wir feststellen, daß wir schon bei geringen Anlässen gereizt oder aggressiv reagieren. Und das alles – wie die ungeschwärzten Coronaprotokolle nun dokumentieren – für nichts.
Wir sind durch all das auf eine unechte Weise hochsensibel geworden, nämlich ohne die den „echten“ Hochsensiblen gegebenen Möglichkeiten, damit umzugehen, und ohne die Chance, den Mehrwert für die Welt zu schaffen, zu dem die „echten“ Hochsensiblen berufen sind. Man ist den Dingen, die auf einen einprasseln, schutzlos ausgeliefert. Und es hört nicht auf: Die allgegenwärtige Angst vor dem Klimawandel treibt weitere Veränderungen voran, mit denen uns die Politik bis in die Geldbörse, in den Kühlschrank und in den Heizungskeller hineinregiert. Wieviel Veränderung verträgt der Mensch noch? Und was macht das mit den Kindern, die in diese ruhelose Welt hineinwachsen?
Simulierte Begegnungen
Die Abstandsgebote und Begegnungsverbote der Coronazeit – oder, damit es schick und modern klingt, das „Social Distancing“ – hat uns einer weiteren Energiequelle beraubt. Der Philosoph Martin Buber sagt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ Genau diese Energiequelle des Lebens hat man uns verboten, um das Leben zu schützen. Jemand verglich diese Absurdität mit Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
„Glücklicherweise“ sprangen digitale Hilfsmittel ein, um Begegnungen wenigstens zu simulieren. Doch die Ernüchterung folgte bald, und sie trägt Namen wie „Zoom Fatigue“ oder „digitale Erschöpfung“. Digitales ist immer reduziert und zugleich umständlicher als das Analoge. Es kann nie das Analoge ebenbürtig ersetzen. Zugleich überschüttet uns das Digitale mit einer Flut kleinteiliger, aufmerksamkeitsheischender und energiezehrender Informationen, die alle etwas mit uns anstellen wollen: „Information“ heißt „Einformung“. Alles in den sozialen Netzwerken will in uns etwas einformen, aber es läßt die Seele leer. Wir erleben Hunger und Überdruß zugleich, aber nie eine Sättigung.
Kinder und Jugendliche leiden darunter noch mehr als Erwachsene. Sie brauchen in besonderer Weise den direkten zwischenmenschlichen Austausch, um sich selbst zu finden und ins Leben hineinzufinden. Auch echte, analoge Begegnungen formen etwas in uns ein: Das Ich wächst am Du, wie das Du am Ich wächst – so Buber sinngemäß. Zwar können auch gelingende analoge Begegnungen anstrengen, wenn sie lang werden, weil es gerade so schön ist. Doch was bleibt, ist nicht Erschöpfung, sondern Erfüllung. Die ständig zunehmende Nutzung der sozialen Netzwerke ist ein Hinweis darauf, wie sehr wir uns nach zwischenmenschlichem Austausch sehnen. Doch es reicht nicht, ihn digital zu simulieren. Entdecken wir doch wieder das echte Leben!
Herzlichst,
Ihr Reimar Lüngen
„Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.“
– Guy de Maupassant
Inhalt
> Termine und Infos
> Beruflichen Wandel meistern
Termine und Infos
Ein zumindest hier im Norden angenehmer Sommer neigt sich. Ich komme wieder in meinen Arbeitsrhythmus und stehe gern weiter für Coaching zur Verfügung, allerdings nach wie vor mit begrenzter Kapazität wegen der geheimnisvollen „Projekte“, die ich schon öfter erwähnt habe. Noch ist die Zeit nicht reif, darüber zu schreiben, weil vieles noch in Bewegung ist. Aber so viel wenigstens: Ich werde Ihnen nicht als Coach verlorengehen.
Beruflichen Wandel meistern
Sie sind frustriert im Beruf? Drohen auszubrennen? Vermissen den Sinn? Suchen Ihre Berufung? Leiden unter Ihrer Hochsensibilität? Dann bleiben Sie nicht in Ihrer frustrierenden Situation! Sie riskieren sonst vielleicht sogar gesundheitliche Schäden. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist.
Wenn Sie sich eine Veränderung nicht zutrauen oder nicht wissen, was Sie tun können, dann stehe ich Ihnen mit Berufungscoaching und/oder Bewerbungscoaching gern zur Verfügung: Sie entdecken, was in Ihnen steckt, gewinnen Klarheit über Ihre Möglichkeiten, wissen, welche Richtung Sie einschlagen können, verstehen, wie der Bewerbungsprozeß funktioniert und präsentieren mutig einen Lebenslauf, auf den Sie stolz sein können.
Wenn Sie sich das wünschen, dann lassen Sie sich doch zu einem unverbindlichen und kostenlosen Kennenlerntelefonat einladen. Wir nehmen uns Zeit füreinander und ergründen, was Sie brauchen und was ich für Sie tun kann. Sie gehen kein Risiko ein: Nur wenn alles paßt, beginnen wir mit dem Coaching. Davor sind Sie zu nichts weiter verpflichtet.
So erreichen Sie mich:
Reimar Lüngen
Onckenstraße 11
22607 Hamburg
Tel. 040/28 41 09 45
E-Mail info@klaarkimming.org
Mehr Infos auf:
www.KlaarKimming.org
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Stand: September 2024
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