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Schwung: Newsletter Januar-März 2024
wie gern habe ich früher Zukunftsromane gelesen. Sie zeichneten eine helle, freundliche Welt mit glücklichen Menschen. Natürlich transportierten sie in der DDR immer auch ein bißchen die Glorie eines vollendeten, gut funktionierenden Sozialismus. Geschenkt. Ungeachtet dessen begleitete uns stets der sehnsuchtsvolle Blick auf das Jahr 2000, in dem die Zukunft angebrochen und alles gut sein wird. Dann fiel die Mauer, und ich hatte Zugang zu den westlichen Zukunftsromanen. Doch was ich da vorfand, war nicht hell und freundlich, sondern finster und aggressiv – immer nur feindliche Monster und Krieg der Sterne. Mein Interesse an der Zukunftsliteratur verlosch. Doch nicht mein Interesse an der Zukunft.
Heute liegt das Sehnsuchtsjahr 2000 weit zurück. Die Modefarbe jenes Jahres war – vielleicht erinnern Sie sich – schwarz. Bis heute sind auch fast alle Autos schwarz oder grau. Und die krisenhaft düsteren Neubauten unserer Tage haben inzwischen sogar schwarze Fensterrahmen. Wo sind unsere Zukunftshoffnungen von damals geblieben?
Mit Trends geradewegs in die Zukunft
Die Frage nach der Zukunft ist für viele mit Angst verknüpft – vor dem Klimawandel, vor Altersarmut, vor neuen Pandemien, vor den Gefahren der künstlichen Intelligenz, vor der Ausweitung des Ukraine-Krieges. Doch Zukunftsangst ist nicht neu, es gab sie zu allen Zeiten – ein gutes Geschäft für allerlei Wahrsager und Kaffeesatzleser: Man will wissen, was kommt. Heute leben Trendforscher davon. Sie identifizieren im schier unüberschaubaren Gegenwartsgeschehen Entwicklungen, die sich als Trends in die Zukunft verlängern lassen. Das Zukunftsinstitut beispielsweise nutzt solche Erkenntnisse, um Unternehmen zu beraten, die Trendsetter sein wollen. Und ich als Berufungscoach verfolge interessiert die Arbeit des Zukunftsinstituts, denn ich coache ja viele meiner Kunden in diese sich entlang der Trends entwickelnde Arbeitswelt hinein.
Doch irgend etwas stimmt da nicht. Da sagt das Zukunftsinstitut den Unternehmen, auf welchen Trend sie setzen müssen, um im Rennen um die Zukunft vorne mit dabei sein zu können. Eigentlich ganz einfach. Die größten Hoffnungen liegen derzeit im faszinierenden Megatrend Digitalisierung. Sie sei die Zukunft! Dabei ist sie seit vier Jahrzehnten die Gegenwart, und sie schafft es nicht, ihre Heilsversprechen zu erfüllen. Sie macht alles nur komplizierter und teurer. Oder der Megatrend Globalisierung. Was so vielversprechend begann und die Effizienz immer weiter steigerte, zerbröselt vor unseren Augen: Lieferketten reißen immer wieder, wirtschaftliche Abhängigkeiten von anderen Ländern sind plötzlich politisch riskant. Was ist los mit der Zukunft?
Ein neuer Blick auf die Zukunft
Der Trendforscher Matthias Horx, lange Zeit das Gesicht des Zukunftsinstituts, überrascht jetzt mit neuen Tönen: Die Zukunft sei nicht gesetzt. Die Trends, die wir heute beobachten, seien kein geradliniger Weg in die Zukunft. Denn Trends, so Horx, können brechen und überraschend ihre Richtung ändern. Oder sie rufen Gegentrends hervor, die mit dem ursprünglichen Trend wechselwirken und sich auf unvorhersehbar verworrene Weise entwickeln. Das ist eine gute Nachricht: Die Zukunft ist noch offen! Wir sind nicht gezwungen, auf zweifelhafte Megatrends aufzuspringen – wir können unsere Zukunft immer noch gestalten.
Vor allem die Megatrends Digitalisierung und Globalisierung haben seit dem Ende des Kalten Krieges die Welt geprägt: Heute hängt alles mit allem zusammen, alles beeinflußt sich auf unüberschaubare Weise gegenseitig, und kaum jemand blickt da noch durch: Die Welt ist komplex geworden. Politiker und Konzernchefs denken und handeln aber immer noch unterkomplex. Ihre gewohnte Art, die Dinge zu tun, funktioniert heute nicht mehr. Deshalb läuft so vieles aus dem Ruder. Die Verantwortlichen sind mit der neuen Gegenwart überfordert – und hoffen, daß es in Zukunft ausgerechnet die Digitalisierung richten wird. Doch wir brauchen jetzt nicht noch mehr Digitalisierung, sondern wir brauchen mehr denn je analoge, menschliche Fähigkeiten: Beobachten und Beurteilen, Umgang mit Unsicherheit und Vieldeutigkeit, Abwägen gegensätzlicher Interessen, über den Tellerrand blicken, kreative Lösungen entwickeln, ethisch überdenken, besonnen entscheiden.
Wahrheit und Orientierung wiedergewinnen
Gerade brechen alle möglichen, sicher geglaubten Trends gleichzeitig, während die Trendsetter immer noch an ihnen festhalten. Trendforscher Horx spricht von einer „Omnikrise“. Nichts ist mehr so, wie es war. Die ganze Welt scheint durchzudrehen. Es gibt eine Menge Durcheinander und Verwirrung. Wir brauchen jetzt dringender denn je Orientierung, doch daran fehlt es uns. Deshalb gehören Beobachten und Beurteilen zu den wichtigsten Fähigkeiten unserer Zeit – Fähigkeiten übrigens, in denen gerade die bisher unterschätzten Hochsensiblen und Introvertierten stark sind.
Der Wissenschaftssoziologe Peter Weingart weist darauf hin, daß im gesamten Westen nach dem Ende des Kalten Krieges das Regulativ Wahrheit zunehmend dem Regulativ Angst wich – warum auch immer. Heute haben wir jedenfalls eine ausgeprägte, von Angst begleitete Wahrheitskrise – die wohl schwerwiegendste aller derzeitigen Krisen. Sie hat auch die Wissenschaft erfaßt; dort nennt man sie Replikationskrise. Wir haben die Wahrheit verloren, und an ihre Stelle sind Narrative, Ideologien, Haltungen, Vorurteile und Fakenews getreten, die uns in die Irre führen wollen. Verstärkt wird die Entwicklung durch die allgegenwärtige Digitalisierung, deren Algorithmen es uns in Filterblasen und Echokammern bequem machen. Ohne Wahrheit keine Orientierung, und ohne Orientierung kein sinnvolles Handeln.
Neulich überraschte der Deutschlandfunk mit einer Meldung: In Dänemark, einem Vorreiter der digitalisierten Schule, versucht man die Digitalisierung des Unterrichts wieder zurückzufahren. Zu sehr lenkt die Technik vom Lernen ab, zu wenig interagieren die Schüler in den Pausen miteinander. Ist das der Gegentrend der Re-Analogisierung? Der Mensch ist jedenfalls ein analoges Wesen. Das Wort „analog“ – von griechisch „ana logos“ – bedeutet übrigens „der Vernunft entsprechend“. Ich weiß nicht, wie die Zukunft aussehen wird – aber wenn wir in unserer übertechnisierten Welt das Menschliche wiederentdecken, haben wir gute Chancen, Wahrheit und Orientierung wiederzugewinnen, der Irreführung zu widerstehen und einen zukunftsträchtigen Weg einzuschlagen.
Herzlichst,
Ihr Reimar Lüngen
„Als wir das Ziel aus den Augen verloren, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.“
– Mark Twain
Inhalt
> Termine und Infos
> Beruflichen Wandel meistern
Termine und Infos
Endlich, nach den so lichtarmen Wintermonaten ist nun der Frühling da. Zeit des Wachsens und Blühens. Auch meine eigene Berufung will weiter wachsen. Noch ist nicht klar, in welche Richtung. Das bedeutet aber nicht, daß ich das Berufungscoaching aufgebe. Doch ich werde es ein Stück zurückfahren, um auch anderes auszuprobieren. Deshalb werde ich künftig weniger Neukunden annehmen können.
Nicht vergessen: In der Nacht zum Ostersonntag stellen wir die Uhren wieder eine Stunde vor: Sommerzeit!
Beruflichen Wandel meistern
Sie sind frustriert im Beruf? Drohen auszubrennen? Vermissen den Sinn? Suchen Ihre Berufung? Leiden unter Ihrer Hochsensibilität? Dann bleiben Sie nicht in Ihrer frustrierenden Situation! Sie riskieren sonst vielleicht sogar gesundheitliche Schäden. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist.
Wenn Sie sich eine Veränderung nicht zutrauen oder nicht wissen, was Sie als nächstes tun sollen, dann stehe ich Ihnen mit Berufungscoaching und/oder Bewerbungscoaching gern zur Verfügung: Sie entdecken, was in Ihnen steckt, gewinnen Klarheit über Ihre Möglichkeiten, wissen, welche Richtung Sie einschlagen können, verstehen, wie der Bewerbungsprozeß funktioniert und präsentieren mutig einen Lebenslauf, auf den Sie stolz sein können.
Wenn Sie sich das wünschen, dann lassen Sie sich doch zu einem unverbindlichen und kostenlosen Kennenlerntelefonat einladen. Wir nehmen uns Zeit füreinander und ergründen, was Sie brauchen und was ich für Sie tun kann. Sie gehen kein Risiko ein: Nur wenn alles perfekt paßt, beginnen wir mit dem Coaching. Davor sind Sie zu nichts weiter verpflichtet.
So erreichen Sie mich:
Reimar Lüngen
Onckenstraße 11
22607 Hamburg
Tel. 040/28 41 09 45
E-Mail info@klaarkimming.org
Mehr Infos auf:
www.KlaarKimming.org
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Stand: März 2024
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