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Newsletter April-Juni 2023

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Schwung: Newsletter April-Juni 2023




Liebe Leserin, lieber Leser,

nicht genug der Angst vor dem Klimawandel, der Inflation oder einer Ausweitung des Ukraine-Krieges – jetzt warnen auch noch „Experten“ in „offenen Briefen“ davor, daß künstliche Intelligenz (KI) so gefährlich wie eine Pandemie oder ein Atomkrieg sei. Diese Angst ist besonders heikel, steht sie doch einer großen Faszination und noch größeren Heilserwartungen gegenüber, welche bisher unlösbaren Menschheitsprobleme doch die KI künftig lösen könne. Allerdings wiederum um den Preis, daß sie uns dann alle arbeitslos machen würde…

Können also Science Fiction-Erzählungen, die wir uns bisher mit wohligem Gruseln zu Gemüte gezogen haben, Wirklichkeit werden? Kann KI einen eigenen, bösen Willen entwickeln, der die Herrschaft über den Menschen übernehmen oder gar die Menschheit auslöschen will?

Nicht aus eigenem Antrieb. Künstliche Intelligenz ist zunächst Software. Zwar eine, von der selbst ihre eigenen Entwickler kaum noch wissen, was in ihrem Innern vorgeht. Aber sie ist zunächst dumm und muß auf ihre Aufgabe hin trainiert werden. Das geschieht mit gewaltigen Mengen an Trainingsdaten, die sie „verdaut“, indem sie darin Muster und Zusammenhänge findet, die dem Menschen gewöhnlich verborgen bleiben (sie tut also das, was auch Hochsensible gut können). Aus diesem „Wissen“ rührt das „Können“, mit dem uns die KI zu beeindrucken vermag. Ein „Bewußtsein“ oder die Möglichkeit, sich selbst zu einer „Monstermaschine“ umzubauen, hat sie – bisher jedenfalls – nicht.


Hype und Ernüchterung

Also alles gut? Leider nicht. Die künstliche Intelligenz ist ein hochentwickeltes Werkzeug in der Hand des Menschen. Ob es nützt oder schadet, hängt vom Menschen ab, der es anwendet. In unserer durchdigitalisierten Welt können machtgierige Menschen mit digitalen Werkzeugen eine wahre Tyrannei entfalten. Einen bösen Willen hat die KI nicht – es sei denn, ihre Entwickler programmieren es ihr ein, oder sie „lernt“ es aus den Trainingsdaten oder aus der Interaktion mit Menschen. Vielleicht haben Sie schon von Microsofts Chatbot Tay gehört, den man nach nur einem Tag abgeschaltet hat, weil er Haßrede zu produzieren begann. Er hat vom Menschen ausgerechnet das Schlechteste „gelernt“.

Auch geringste Voreingenommenheiten in eigentlich seriösen Trainingsdaten erkennt die KI als „Muster“, was zu deutlichen Verzerrungen führt: Personaler hoffen, KI beurteile die Bewerber neutraler als der Mensch es könnte. Doch sie wählt, wie „gelernt“, öfter Männer als Frauen aus, öfter Junge als Alte, öfter Weiße als Schwarze. Und daß die Trainingsdaten stets aus vergangenen Vorgängen stammen, macht die KI nicht nur „konservativ“. Sie wird grundsätzlich nicht in der Lage sein, die bisher ungelösten Problemstellungen der Zukunft zu lösen. Das kann nur menschliche Kreativität. Dem gegenwärtigen Hype wird wohl noch viel Ernüchterung folgen.

Aber wenigstens kann KI doch die Abläufe in Büro und Produktion besser und schneller bewältigen als der Mensch? Auch das ist nicht sicher. Der Automatisierungsexperte Aaron Benanav weist darauf hin, daß Automatisierung bisher selten die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllt habe. Während VW in den 2010er Jahren massiv auf Roboter setzte, um die Produktivität zu steigern, hat Erzrivale Toyota seine Roboter wieder abgebaut: Menschen können besser auf veränderte Anforderungen reagieren. Auch Versuche von Callcentern, Menschen durch Chatbots zu ersetzen, endeten schon nach wenigen Tagen ernüchternd. Und das ist wohl gut so: Wenn wir uns zu sehr auf KI verlassen, verlernen wir noch, selber zu denken, zu urteilen und zu entscheiden.


Das wirkliche Problem

KI kann fotorealistische Bilder beliebigen Inhalts erzeugen, und Texte, die auch ein Mensch hätte schreiben können. Sie kann in gefälschten Videos Menschen Worte in den Mund legen, die sie nie gesagt haben. Und das in unserer postmodern-beliebigen Welt, die ohnehin längst die Wahrheit verloren hat. Ob Corona oder Klimawandel – die einen sagen dies, die anderen das. Polarisierung pur! Was ist wahr, was falsch? Wem kann man noch glauben? Welche Beweise gelten noch vor Gericht? Selbst die Wissenschaft hat seit Jahren ihre Wahrheitskrise – dort nennt man sie Replikationskrise. Was für ein überbordendes Durcheinander von Information und Desinformation! Wer kann es ordnen? Künstliche Intelligenz jedenfalls nicht. Wenn ChatGPT auf eine Frage keine Antwort „weiß“, dann „halluziniert“ (= lügt) es – ein prinzipielles Problem von KI-Textgeneratoren, das an ihrem Einsatz generell zweifeln läßt.

Es war ein Mensch, der unsere Welt vor genau 40 Jahren gerade noch vor einem Atomkrieg bewahrt hatte – nämlich der sowjetische Offizier Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow. Fehlerhafte Software der sowjetischen Satellitenüberwachung interpretierte damals ungewöhnliche Lichtreflexe eines Sonnenaufgangs als Starts amerikanischer Atomraketen. Petrow hatte die dadurch angelaufene sowjetische Handlungskette eigenmächtig unterbrochen und verhinderte damit den sowjetischen „Gegenschlag“, der eigentlich ein Erstschlag gewesen wäre.

Kann künstliche Intelligenz die Menschheit auslöschen? Vielleicht, wenn man sie unkontrolliert machen läßt. Verhindern kann das nur der Mensch selbst. Wir sollten mehr in den Menschen als in KI investieren.

Herzlichst,
Ihr Reimar Lüngen



„Wir wissen zwar nicht mehr als früher, aber dafür glauben wir jetzt um so fester daran.“
– Thomas Rießinger



Inhalt

> Termine und Infos
> Dokumentation: „Arbeit ohne Sinn“
> Beruflichen Wandel meistern




Termine und Infos

Hoppla, es ist ja schon Sommer! Und ich habe noch keine Reisepläne zu verkünden. Ferne Lande werde ich jedenfalls nicht bereisen. Aber die 49-Euro-Fahrkarte wird sicher die eine oder andere spontane Kurzreise möglich machen – sofern die Eisenbahner nicht gerade streiken.

Ich stehe auch in der nachfrageschwächeren Sommerzeit weiterhin gern für Coaching zur Verfügung. Tage ohne Kundentermine werde ich vielleicht für „Urlaub in der Stadt“ nutzen – Hamburg eignet sich mit seinen vielen Gewässern und seinen vielen Attraktionen wunderbar dafür. Es kann also manchmal etwas länger dauern, bis ich eine E-Mail oder einen Telefonanruf beantworte. Längere Abwesenheiten kündige ich auf der Kontakt-Seite meines Webauftritts an: www.klaarkimming.org/kontakt.html


Apropos E-Mail: Die E-Mail-Umstellung Ende März hat mich frustriert. Ich schätzte das Webmail-Angebot meines Providers wegen seiner Einfachheit und Übersichtlichkeit. Der neuen Benutzeroberfläche fehlt beides. Die Bedienung ist komplizierter geworden. Wo früher ein Mausklick reichte, braucht es jetzt mehrere. Daran kann man sich gewöhnen. Doch auch die Übersichtlichkeit hat gelitten, was für mein etwas eingeschränktes Sehvermögen zur Herausforderung wird. Falls mir deswegen mal eine E-Mail unten rausrutschen sollte, und Sie verdächtig lange keine Antwort erhalten, schreiben Sie bitte nochmals. Danke!

Warum muß man Aufwand treiben, um etwas Gutes durch etwas Schlechteres zu ersetzen? Warum muß überhaupt ein Arbeitswerkzeug plötzlich anders sein? Wenn der Hammer plötzlich eine andere Form und einen anderen Schwerpunkt hat, anders in der Hand liegt, anders genutzt werden muß – was für ein unnötiger Aufwand, dann erst wieder neu zu lernen, den Nagel zu treffen, und nicht den Daumen! Die Digitalisierung hat offensichtlich ihren Zenit – „Peak Digital“ – überschritten: Hat sie früher die Produktivität gesteigert und die Kosten gesenkt, so tut sie heute das genaue Gegenteil. Wo will das noch hinführen?



Dokumentation: „Arbeit ohne Sinn“

Nur noch bis zum 12. Dezember 2023 in der Arte-Mediathek: Menschen berichten in dieser gut gemachten Dokumentation darüber, was sinnentleerte Büroarbeit mit ihnen anstellt. Aus dem Begleittext auf der Arte-Seite:

„Der Dokumentarfilm führt uns hinter die glänzenden Unternehmensfassaden und deckt die systemischen Probleme am Arbeitsplatz auf: Überflüssige Meetings, Papierkram und inkompetente Vorgesetzte. Toxische Arbeitsplätze mit sinnlosen Anforderungen beschädigen auf Dauer die Gesundheit. Humorvoll zeigt der Dokumentarfilm, warum wir zulassen, daß unsere Arbeitskraft vergeudet wird.“

Sicher gebe es in unserer Welt Schlimmeres als eine nicht erfüllende Arbeit, aber die Verschwendung menschlicher Ressourcen in Bürojobs sei dennoch eines der großen Dramen unserer Zeit – und ein weltweiter Trend.

„‚Arbeit ohne Sinn‘ erforscht die Gründe dafür, warum hochbezahlte Managerinnen und Manager so gerne Phrasen dreschen, abstrusen Managementmethoden folgen und zum Wohl der Aktionärinnen und Aktionäre das Betriebsklima vergiften.“

Falls das ein Thema für Sie ist: www.arte.tv/de/videos/089133-000-A/arbeit-ohne-sinn/



Beruflichen Wandel meistern

Sie sind frustriert im Beruf? Drohen auszubrennen? Vermissen den Sinn? Suchen Ihre Berufung? Leiden unter Ihrer Hochsensibilität? Dann bleiben Sie nicht in Ihrer frustrierenden Situation! Sie riskieren sonst vielleicht sogar gesundheitliche Schäden. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist.

Wenn Sie sich eine Veränderung nicht zutrauen oder nicht wissen, was Sie als nächstes tun sollen, dann stehe ich Ihnen mit Berufungscoaching und/oder Bewerbungscoaching gern zur Verfügung: Sie entdecken, was in Ihnen steckt, gewinnen Klarheit über Ihre Möglichkeiten, wissen, welche Richtung Sie einschlagen können, verstehen, wie der Bewerbungsprozeß funktioniert und präsentieren mutig einen Lebenslauf, auf den Sie stolz sein können.

Wenn Sie sich das wünschen, dann lassen Sie sich doch zu einem unverbindlichen und kostenlosen Kennenlerntelefonat einladen. Wir nehmen uns Zeit füreinander und ergründen, was Sie brauchen und was ich für Sie tun kann. Sie gehen kein Risiko ein: Nur wenn alles perfekt paßt, beginnen wir mit dem Coaching. Davor sind Sie zu nichts weiter verpflichtet.

So erreichen Sie mich:

Reimar Lüngen
Onckenstraße 11
22607 Hamburg

Tel. 040/28 41 09 45
E-Mail info@klaarkimming.org

Mehr Infos auf: www.KlaarKimming.org





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