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Newsletter Januar-März 2023

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Schwung: Newsletter Januar-März 2023




Liebe Leserin, lieber Leser,

wie werden künftige Historiker auf unsere Zeit zurückblicken? Wir erleben sie heute als eine Zeit der multiplen Krisen. Vieles in unserer Welt ist in Unordnung geraten. Die Bemühungen von Regierungen und Organisationen, es in Ordnung zu bringen, kosten viel Geld und legen uns allen immer mehr Lasten auf, tragen aber wenig Frucht. Woran liegt es? Warum gelingt so wenig von dem, was sich Politiker und Entscheider vornehmen? Nun, ich rede jetzt mal nicht von Inkompetenz. Ich rede von Komplexität – ein Phänomen, das seit Jahren unaufhaltsam immer weiter zunimmt.

Komplexität heißt: Das Netz von Ursachen und Wirkungen in unserer durchglobalisierten und durchdigitalisierten Welt ist mittlerweile so dicht geknüpft, daß wir es nicht mehr überblicken können. Die meisten dieser „Fäden“ bleiben für den Menschen unsichtbar. Einfache Lehrbuchweisheiten, wie wir sie in Schule und Studium gelernt haben (und wie sie auch in Parteiprogrammen stehen), greifen nicht mehr. Ordnende oder gestaltende Eingriffe in ein komplexes System gleichen deshalb einem Blindflug. Vieles dauert länger oder wird teurer als geplant. Unvorhergesehene und unerwünschte Nebenwirkungen häufen sich. Zur Korrektur sind weitere Eingriffe nötig, die ihrerseits weitere Nebenwirkungen hervorbringen. Die Unordnung im System wächst unentwegt und übersteigt die Kompetenz der Verantwortlichen.

Wie können wir das wieder in Ordnung bringen? Zum Thema Ordnung hat der österreichische Nationalökonom und Sozialphilosoph Friedrich Hayek etwas zu sagen. Auch wenn mancher diesen Verfechter der Marktwirtschaft nicht mag – lernen wir trotzdem von ihm: Er weist nämlich darauf hin, daß es im Griechischen zwei Wörter für Ordnung gibt: Die „Taxis“ für eine gemachte Ordnung und der „Kosmos“ für eine gewachsene Ordnung – ein Ausdruck, der ursprünglich „eine richtige Ordnung in einem Staat oder in einer Gemeinschaft“ bezeichnet. Das ist hilfreich und ernüchternd zugleich. Die „richtige“ Ordnung, die wir uns wünschen, in der „alles in Ordnung“ ist, können wir nicht machen! Sie kann nur wachsen. Wenn es keinen Schaden anrichten soll, darf der Mensch „die Ergebnisse nicht so formen wollen, wie ein Handwerker sein Werk“, so Hayek.


Planwirtschaft oder Marktwirtschaft?

Damit zerschmettert er unsere Illusionen der Beherrschbarkeit und der Machbarkeit, die wir aus unserer vermeintlichen, auf Wissenschaft und Fortschritt basierenden Macht über die Dinge ableiten. Doch die Komplexität muß nicht unser Feind sein. Wir müssen und können sie nicht beherrschen. Wir können uns aber die ihr innewohnenden Kräfte zum Verbündeten machen. Eine davon: Der Selbstorganisation.

Selbstorganisation ist das gemeinschaftliche Ergebnis des Handelns jedes Einzelnen. Es bedeutet, den „ungelenkten sozialen Kräften“ zu vertrauen, die in jeder sozialen Ordnungsstruktur wirken – also überall da, wo Menschen handeln. In der Marktwirtschaft sind es die Einzelentscheidungen aller Marktteilnehmer, ob Produzenten, Händler oder Konsumenten, die eine gewachsene Wirtschaftsordnung schaffen. In der Realität braucht allerdings auch eine Marktwirtschaft gewisse korrigierende Eingriffe, damit sie nicht durch menschlichen Egoismus entgleist. Es ist vergleichbar mit dem Handeln eines Gärtners, der sich um die Rahmenbedingungen für gutes Wachstum kümmert – indem er gießt und düngt, Unkraut zupft, die Hecke in Form hält und auch mal unerwünschte Geiztriebe zurückschneidet.

Das Beispiel für eine geschaffene Ordnung ist dagegen die Planwirtschaft, in der eine zentrale Instanz das gesamte Geschehen „von oben“ durch Zwänge und Verbote kleinteilig steuert. Damit das funktioniert, müßte diese Instanz klüger sein als die Schwarmintelligenz der Vielen. Daß es nicht funktioniert, zeigt der Zusammenbruch der DDR, die eine heruntergewirtschaftete Industrie und eine zerstörte Umwelt hinterließ. Erstaunlicherweise versuchen wir heute das vermeintlich größte Problem unserer Zeit, den Klimawandel, wieder mit den Mitteln der Planwirtschaft anzugehen: Man verknappt und verteuert künstlich Energie, um dann Förderprogramme aufzulegen, die Energie für Geringverdiener und die Industrie bezahlbar machen. Man subventioniert künstliche „Markthochläufe“, die nach dem Ende der Subventionen wieder versiegen – oder in anderen Ländern florieren.


Machen oder Beobachten?

All das läßt die Staatsverschuldung explodieren. Immer neue Gesetze sollen Fehlentwicklungen korrigieren, und schaffen doch nur weitere Fehlentwicklungen. Wirtschaftsminister Habeck klagt, daß die Leute in seinem Ministerium vor lauter Arbeit Tinnitus und Burnout kriegen, und er selber nicht mal mehr zum Brötchenholen kommt. Kein Wunder: Der Wirtschaftswissenschaftler Ludwig von Mises spricht von einer Interventionsspirale. Ein einzelner staatlicher Ersteingriff in das Wirtschaftssystem mache eine immer weiter steigende Zahl von Folgeeingriffen notwendig – bis zum zwangsläufigen Scheitern.

Wie können wir es besser machen? Notwendig ist ein tiefgreifendes Umdenken. Tunnelblick, Oberflächlichkeit und schnelle Lösungen funktionieren nicht mehr. Es gilt, vor dem Handeln genauer hinzuschauen, also gekonnt und in Ruhe – ohne Streß – zu beobachten, um das komplexe Geflecht der „unsichtbaren Fäden“ unter der Oberfläche wenigstens ein Stück besser erahnen zu können. Bricht also die Zeit der Hochsensiblen an? In einer Arbeitswelt, die zutiefst vom Machen geprägt ist, bisher nicht vorstellbar. Es sei denn, wir denken Arbeit und Führung um: Der Chef vertraut auf die Selbstorganisationsprozesse im Team, wo Mitarbeiter ihre Beobachtungen zusammentragen und über die Problemlösung entscheiden. Hochsensible könnten mit ihrer Wahrnehmungsgabe und ihrem oft ausgeprägten Breitenwissen diesen Prozeß auf leise Art begleiten – sofern sie selbst ihrer Gabe und ihren Wahrnehmungen vertrauen.

Mehr Vertrauen als Kontrolle, mehr Gärtnern als Machen – das wäre ein gewaltiger Wandel in unserer Arbeitswelt, in der Politik, und eigentlich in allen Lebensbereichen unserer Gesellschaft. Kaum gangbar, wenn man sieht, wie unsere Welt gerade tickt. Dennoch hoffe ich, daß es gelingt. Es muß gelingen, damit uns die Dinge nicht völlig durch die Finger rinnen.

Herzlichst,
Ihr Reimar Lüngen



„Wenn es mir gelingt zu beobachten, dann habe ich meistens den nächsten Schritt schon gemacht.“
– Harry Gatterer, Zukunftsinstitut



Inhalt

> Termine und Infos
> Beruflichen Wandel meistern




Termine und Infos

Coaching: Wegen einer ärztlichen Behandlung kann ich in Woche 12 nur begrenzt Coachingtermine anbieten. Danach stehe ich wieder wie gewohnt zur Verfügung.

E-Mail: Das Wachstum der Komplexität hört nicht auf: Am 31. März steht eine Umstellung beim Webmail-Dienst an, den ich benutze. Ich hoffe, es klappt komplikationslos, und ich kann E-Mails und Kontakte gut ins neue System „rüberretten“, ohne daß dabei etwas verloren geht. Vielleicht muß ich danach noch manches konfigurieren oder mich an die neue Benutzeroberfläche gewöhnen. Bitte haben Sie etwas Geduld, falls Sie in diesen Tagen nicht sofort eine Antwort auf Ihre Mail erhalten. Falls Sie mehrere Tage lang keine Reaktion von mir bekommen sollten (weil durch die Umstellung vielleicht doch etwas verloren gegangen ist), schreiben Sie mir bitte nochmals – danke!



Beruflichen Wandel meistern

Sie sind hochsensibel und leiden unter Ihrer beruflichen Arbeit? Drohen auszubrennen? Vermissen den Sinn? Hadern mit Ihrer Hochsensibilität? Dann bleiben Sie nicht in Ihrer frustrierenden Situation! Sie riskieren sonst vielleicht sogar gesundheitliche Schäden. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist.

Wenn Sie sich eine Veränderung nicht zutrauen oder nicht wissen, was Sie als nächstes tun sollen, dann stehe ich Ihnen mit Berufungscoaching und/oder Bewerbungscoaching gern zur Verfügung: Sie entdecken, was in Ihnen steckt, gewinnen Klarheit über Ihre Möglichkeiten, wissen, welche Richtung Sie einschlagen können, verstehen, wie der Bewerbungsprozeß funktioniert und präsentieren mutig einen Lebenslauf, auf den Sie stolz sein können.

Wenn Sie sich das wünschen, dann lassen Sie sich doch zu einem unverbindlichen und kostenlosen Kennenlerntelefonat einladen. Wir nehmen uns Zeit füreinander und ergründen, was Sie brauchen und was ich für Sie tun kann. Sie gehen kein Risiko ein: Nur wenn alles perfekt paßt, beginnen wir mit dem Coaching. Davor sind Sie zu nichts weiter verpflichtet.

So erreichen Sie mich:

Reimar Lüngen
Onckenstraße 11
22607 Hamburg

Tel. 040/28 41 09 45
E-Mail info@klaarkimming.org

Mehr Infos auf: www.KlaarKimming.org





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