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Newsletter April-Juni 2022

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Schwung: Newsletter April-Juni 2022




Liebe Leserin, lieber Leser,

nie sind die schwierigen Themen Selbstwert und Selbstannahme schöner vertont worden, als mit dem Lied „It’s not that easy bein’ green“ – „Es ist nicht so leicht, grün zu sein“. Das klingt auf den ersten Blick nach einer politischen Aussage. Die Grünen haben es ja gerade wirklich nicht leicht mit dem Regieren.

Doch es geht nicht um Politik. Nein – es ist das Lied von Kermit dem Frosch aus der Sesamstraße. Ich kannte das Lied nicht … na gut, als die Sesamstraße Anfang der 1970er ins deutsche (West-)Fernsehen kam, war sie für mich schon „Kinderkram“. Doch dann hörte ich es neulich, als gerade der Frühling sprießte, im Radio, gesungen von Frank Sinatra. Hätte der Moderator nicht angekündigt, daß es sich um Kermits Lied handelte, dann hätte ich mich ganz auf den Musikgenuß konzentriert – arbeiteten doch für Sinatra stets die besten Komponisten, Arrangeure und Musiker.

Aber nun hörte ich auf den Text – und war „gerührt und geschüttelt“. Es traf mich ins Herz: Da singt doch der lustige und immer gutgelaunte Frosch, Sympathieträger und Identifikationsfigur für die Kinder und ihre Eltern, plötzlich davon, wie sehr er mit sich selbst hadert: Immer nur grün sein – wie langweilig! Es gibt doch so viele andere, schönere, buntere Farben, als dieses gewöhnliche Grün. Kein Wunder, daß mich die Leute nicht bemerken und einfach vorübergehen…

Ich habe gleich im Internet weitergeforscht, und auch eine gelungene deutsche Übersetzung von Manfred Krug mit dem Titel „Frosches Lied“ gefunden. Er drückt die Selbstzweifel so aus:

„Die Leute geh'n an mir vorbei
Ich bin ein Nichts, bin gut getarnt, bin einerlei, einerlei
Ich bin kein Blitz am Himmelszelt
Bring' nie ein Leuchten in die Welt“

Kennen Sie solche Gedanken? Nicht gut genug, nicht laut genug, nicht belastbar genug für diese Welt. Nicht geeignet, irgend ein Leuchten in diese Welt zu bringen. Doch dann wird man Ohrenzeuge eines Heilungsprozesses: Grün ist doch die Farbe des Frühlings, es ist cool und freundlich. Es kann tief wie ein Ozean sein, wichtig wie ein Berg oder groß wie ein Baum! Noch einmal kommt das Fragen und Grübeln: Ist grün wirklich alles, was man sein kann? Doch am Ende ist Kermit versöhnt mit dem, was er ist: Ich bin grün, und das ist gut so. Es ist schön! Und es ist das, was ich sein will.


Mit der Gabe versöhnt

Keine drei Minuten bis zur Heilung – das ist die kürzeste Therapie aller Zeiten. Ich kann mir gut vorstellen, wie sehr es die Kinder abholt, tröstet und ermutigt, die mit sich selbst hadern. In den USA mag es oft schon die Hautfarbe sein, mit der sie unglücklich sind, weil die Umwelt signalisiert, daß sie falsch sei. Und es gibt so viele andere Gründe für Selbstzweifel, auch für Erwachsene. Hat dieses Lied deshalb eine so große Zahl anderer Künstler inspiriert, es nachzusingen?

Ich fühle ich mich an die eigene Schulzeit erinnert: Teil der Peergroup, der Gruppe Gleichaltriger, zu sein, ist in dem Alter enorm wichtig. Man muß sich anpassen, um dazuzugehören, denn so, wie man ist, ist man nicht gut genug für die Gruppe. Man muß die richtigen Klamotten tragen und die richtige Musik hören. Damals war das der Hardrock, den ich überhaupt nicht mochte.

Weil es mir zu anstrengend war, mich immer zu verbiegen, entschied ich mich für die Einsamkeit: Ich ging meinen Weg ohne die Gruppe. Ich hörte Abba und die Carpenters, entdeckte den Phillysound (die ausgemachte Gegenbewegung zum Hardrock), den Soul, den Jazz, die Klassik. Daraus wurde ein großer innerer Reichtum, von dem ich heute mehr denn je zehre. Doch über allem lag immer auch diese Melancholie des einsamen Weges und das Gefühl, wegen meines Andersseins so oft unverstanden zu sein. Melancholie heißt allerdings nicht Traurigkeit oder gar Depression. Es heißt, zu tiefen Gefühlen fähig zu sein, auch zu den guten und schönen – ebenfalls ein großer Reichtum.

Es war die spätere Entdeckung der Hochsensibilität, die einen Heilungsprozeß anstieß. Ich entdeckte, daß die Hochsensibilität keine Schwäche ist, sondern viele starke Seiten hat. Die entdecke ich heute auch im Leben meiner hochsensiblen Coaching-Kunden. So kann ich im Sinne Kermits sagen: Es ist gut, hochsensibel zu sein. Das ist es, was ich sein will. Und ich freue mich, wenn auch meine Kunden an diesen Punkt kommen. Manchmal, wenn zu viel auf mich einstürmt, ertappe ich mich zwar beim Wunsch nach irgend einer Möglichkeit, die Wahrnehmung zu dämpfen – vielleicht einer Art medikamentöser Käseglocke? Aber – so der nächste Gedanke – will ich das wirklich? Eigentlich nicht. Es ist gut so, wie es ist.


Bereit sein für die Berufung

Je mehr ich mich umschaue in unserer Welt, um so mehr sehe ich, wie wichtig die Hochsensibilität heute ist. Wir können den Menschen mit unserer Wahrnehmungsgabe in dieser unübersichtlichen Zeit des Wandels, der Unsicherheit und der Komplexität dienen. Wahrnehmung heißt Orientierung, und unsere Welt ist gerade sehr orientierungslos.

Es ist nicht unsere Art, unser Anderssein nach der Art des Christopher Street Days laut und aufdringlich zu feiern. Aber vielleicht findet sich ein leiserer Weg, unsere Gabe bekannt zu machen? Denn bekannt sollte sie werden: Leute mit einer hohen Neurosensitivität, einer starken Wahrnehmung, einer guten Beobachtungs- und Problemlösegabe seien wichtig für den Unternehmenserfolg, so wissenschaftliche Studien. Diversität steigere die Resilienz in Krisenzeiten, und Neurodiversität gehöre dazu.

Noch wissen das die meisten Personalabteilungen nicht. Noch kommen Hochsensible in der Vergleichs- und Konkurrenzsituation des Bewerbungsprozesses schlecht weg. Die Zeit ist reif. Doch Gewohntes aufzugeben, ist unbequem. Vermutlich muß der Leidensdruck für die Unternehmen noch weiter steigen – Fachkräftemangel, Kostensteigerungen, mißlingende Projekte –, bis sie bereit sind, umzudenken und Neues zu wagen.

Doch solange wir Hochsensiblen uns als ein Nichts und ein Einerlei fühlen, werden wir nicht in unsere Berufung eintreten können. Es ist an uns, unsere Gabe anzunehmen, wertzuschätzen und zu trainieren. Trainieren? Ja! Wir können unsere Wahrnehmung auf das Gute und Schöne in unserer Welt fokussieren und andere daran teilhaben lassen. Wir können im Stillen die Dinge um uns herum beobachten, sie einschätzen, mögliche Entwicklungen vermuten. Und später sehen, wie weit sich diese Vermutungen bestätigen. So lernen wir allmählich, unserer Wahrnehmung zu trauen – damit wir uns trauen, wenn die Herausforderung kommt.

Jede Gabe, worin immer sie besteht, hat ihren Sinn. Sie hilft ihrem Träger, auf seine ganz eigene Weise ein Leuchten in die Welt zu bringen – und damit selbst Sinn und Erfüllung zu erleben. Das wünsche ich Ihnen.

Herzlichst,
Ihr Reimar Lüngen



„Jeder ist ein Genie. Aber wenn du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben lang glauben, daß er dumm ist.“
– Albert Einstein



Inhalt

> Termine und Infos
> Beruflichen Wandel meistern




Termine und Infos

Sommerzeit! Derzeit genieße ich die traditionell schwächere Coaching-Nachfrage in der Reisezeit, nehme aber trotzdem gern Anfragen an. Einen längeren Urlaub habe ich nicht geplant, zumal die Reisebranche immer noch unter den Nachwirkungen von Corona leidet. Dafür hat sich meine normale Hamburger Monatskarte in ein 9-Euro-Ticket verwandelt und verführt mich samt Fotoausrüstung zum einen oder anderen spontanen Kurzausflug. Dazu nutze ich gern terminfreie Wochentage, um nicht die Wochenenden in „vollen Zügen genießen“ zu müssen – Segen der Selbständigkeit.

Bitte haben Sie Verständnis, wenn ich E-Mails oder Telefonate nicht immer sofort beantworte. Aus Spamgründen verzichte ich wie üblich auf Anrufbeantwortersprüche oder Out-of-Office-Mitteilungen. Genießen Sie den Sommer – und bleiben Sie gesund!



Beruflichen Wandel meistern

Sie sind hochsensibel und leiden unter Ihrer beruflichen Arbeit? Drohen auszubrennen? Vermissen den Sinn? Hadern mit Ihrer Hochsensibilität? Dann bleiben Sie nicht in Ihrer frustrierenden Situation! Sie riskieren sonst vielleicht sogar gesundheitliche Schäden. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist.

Wenn Sie sich eine Veränderung nicht zutrauen oder nicht wissen, was Sie als nächstes tun sollen, dann stehe ich Ihnen mit Berufungscoaching und/oder Bewerbungscoaching gern zur Verfügung: Sie entdecken, was in Ihnen steckt, gewinnen Klarheit über Ihre Möglichkeiten, wissen, welche Richtung Sie einschlagen können, verstehen, wie der Bewerbungsprozeß funktioniert und präsentieren mutig einen Lebenslauf, auf den Sie stolz sein können.

Wenn Sie sich das wünschen, dann lassen Sie sich doch zu einem unverbindlichen und kostenlosen Kennenlerntelefonat einladen. Wir nehmen uns Zeit füreinander und ergründen, was Sie brauchen und was ich für Sie tun kann. Sie gehen kein Risiko ein: Nur wenn alles perfekt paßt, beginnen wir mit dem Coaching. Davor sind Sie zu nichts weiter verpflichtet.

So erreichen Sie mich:

Reimar Lüngen
Onckenstraße 11
22607 Hamburg

Tel. 040/28 41 09 45
E-Mail info@klaarkimming.org

Mehr Infos auf: www.KlaarKimming.org





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