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Newsletter September 2012

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Liebe Leserin, lieber Leser,

auch in meinem letzten "Spannungsfeld"-Seminar im August habe ich trotz der Krise nicht den Optimismus verloren. Doch das politische Geschehen rund um die Krise bereitet mir Kopfschmerzen. Wir stehen heute an einem Scheideweg wie während der Weltwirtschaftskrise vor 80 Jahren: Damals sollte uns ein starker Mann mit unbegrenzten Vollmachten aus der Krise führen. Am Ende hat Deutschland die größte Katastrophe seiner Geschichte erlebt. Heute soll uns eine starke Superbehörde mit unbegrenzten Vollmachten aus der Krise führen - der ESM. Machen wir da nicht den gleichen Fehler wie damals?

Ist die Krise noch zu verstehen?, fragen Menschen ratlos. Warum gibt es keine Erkärung? Warum hat es niemand kommen sehen? Warum ist es so schlimm, daß wir nun mit "unbegrenzter Feuerkraft" antworten müssen? - Im "Spannungsfeld"-Seminar stelle ich die Kondratieff-Theorie vor. In der Mainstream-Ökonomie kaum mehr als ein Kuriosum am Rande, liefert sie doch eine bestechend plausible Erklärung samt Lösungsstrategie. Sie hat sogar Vorhersagequalität. Sie beschreibt große Wirtschaftzyklen mit 40 bis 60 Jahren Länge, eine Art natürlichen "Atmens" der Konjunktur, die von produktivitätssteigernden Innovationen angetrieben und durch deren Fehlen gedämpft wird.

Doch warum kam es 1933 zur Katastrophe, während wir 1973 relativ ungeschoren davongekommen sind? Und warum ist es heute wieder so schlimm? Das Wirtschaftliche ist nur der eine Teil der Krise. Es gibt auch eine gesellschaftliche Komponente. Und da hat sich in den letzten 40 Jahren weltweit einiges angesammelt: Politische und wirtschaftliche Fehlentscheidungen, gesellschaftliche Umwälzungen wie die "Umwertung der Werte", der Wandel der Lebenseinstellungen von Fleiß und Pflicht hin zu Genuß und Egoismus.


Krankheit: Maßlosigkeit und Machbarkeit

Seit 1968 haben wir uns Stück für Stück von scheinbar überkommenen Traditionen, Regeln und Werten befreit. Als 1989 auch noch die Grenze zwischen Ost und West fiel, konnten wir endlich grenzenlos glücklich werden. Doch wenn dem Menschen keine Grenze gesetzt ist, neigt er zur Maßlosigkeit. Wir haben das Maß verloren! Maßlos ist deshalb die Krise, und maßlos die "Rettungsmaßnahmen". Maßlos sind Wachstum und Zockereien, Gewinne und Schulden. Maßlos ist unser Tempo auf der Autobahn, die Zahl der E-Mails am Montagmorgen, die Lautstärke von Partys, die zunehmende Größe der Flachfernseher, die Zeit, die wir auf dem Smartphone daddeln.

Und nicht genug damit: Zur Maßlosigkeit gesellt sich der Glaube an die Machbarkeit. Politiker und Wirtschaftskapitäne präsentieren sich als Macher. Es gibt ein Problem zu lösen, etwas Neues zu schaffen, ein Gesetz zu ändern? (Hoppla, das widerspricht ja dem Grundgesetz - also ändern wir das gleich mit.) Es gibt eine Elbphilharmonie oder einen Großflughafen zu bauen? Die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen? Eine Energiewende zu stemmen? Ein vereinigtes Europa zu schaffen? Gar das Weltklima zu retten? Wir machen das schon!

Dabei scheitern Macher immer wieder. So viel schon daran herumgedoktert wurde: Das Nahostproblem ist immer noch nicht gelöst, die Armut immer noch nicht überwunden, Seuchen immer noch nicht besiegt. Der Turmbau zu Babel ist immer noch unvollendet. Woran liegt es?


Heilmittel: Besonnenheit und Demut

Ich bin sehr an Wissenschaft und Forschung interessiert. Dabei fällt mir auf, daß Wissenschaftler immer öfter zugeben, wichtige Zusammenhänge noch kaum verstanden zu haben. Angesichts des Klimawandels sagen Meteorologen, daß sie eigentlich noch gar nicht so recht wissen, wie Wolken entstehen. (Könnte es ihnen denn nicht jedes Schulkind erklären?) Angesichts der Energiewende sagen Elektrotechniker, daß sie die Vorgänge im Hochspannungsnetz noch nicht wirklich verstanden haben. Sie warnen nun: Man könne nicht einfach neue Verbindungsleitungen in einem bestehenden Netz bauen. Sie könnten Teile des Netzes miteinander verbinden, deren Eigenschaften sich gegenseitig blockieren. Strom nimmt Abkürzungen und überlastet bestehende Zuleitungen. Das alles könne zu europaweiten Blackouts führen. Bevor wir die Energiewende unüberlegt in den Sand setzen, solle man deren Folgen erst mal in Ruhe erforschen.

> Das ist - nicht nur für die Energiewende - der Ruf nach Besonnenheit. Überlegen wir doch erst mal, bevor wir handeln! Für Politiker und Manager ist das schwer, denn von ihnen erwartet man Handeln, nicht Überlegen. Wer überlegend zögert, gilt als unentschlossen, und damit als schwach. Doch vielleicht sind es ja gerade die Schwachen und Besonnenen, die unsere Welt noch retten können? Sie sprechen leise, aber es lohnt sich, auf sie zu hören.

> Es ist auch ein Ruf nach Demut. Wir dürfen uns nicht einfach über die Dinge stellen. Wir dürfen nicht alles, was machbar erscheint, auch machen. In einer begrenzten Welt gibt es nun mal Begrenzungen. Demut ist das Respektieren dieser Grenzen und bedeutet ein Sich-selbst-Zurücknehmen, ein Verzichten, eine Selbstbegrenzung. Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge. Sind wir bereit für den Verzicht?

> Und es ist ein Ruf nach Entschleunigung. Die Dinge brauchen ihre Zeit, denn sie haben eine Eigenzeit. Wenn ich ein Pendel immer im richtigen Moment anstoße, kann ich es mit wenig Energie zu großen Schwingungen bringen. Wenn ich schneller werde, wird das Pendel nicht schneller, sondern es gerät aus dem Takt, verliert seine Energie und hört auf zu schwingen. Wir können die meisten Dinge nicht einfach aus dem Boden stampfen. Sie brauchen Zeit zu wachsen. Diese Zeit sollten wir ihnen lassen.

Und vielleicht macht eine Rückbesinnung auf Bewährtes die Sache wieder rund: Könnten nicht ausgerechnet die überwunden geglaubten Werte uns wieder Maß und Rahmen für unser Wirtschaften geben? "Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht lügen. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Eigentum. Du sollst den Feiertag heiligen." Was würde passieren, wenn wir diese Worte auf Wirtschaft und Politik, aber auch auf unser eigenes Leben anwenden?

Herzlichst
Ihr Reimar Lüngen



"In der momentanen Situation handelt es sich um keine Krise im eigentlichen Sinne, um keinen Unfall. Es geht um etwas Grundsätzliches. Wir befinden uns an einer ökonomischen Weggabelung: In die eine Richtung gehen, das heißt: kleine kosmetische Reparaturen am System anbringen, ansonsten weitermachen wie bisher, bis die nächste Blase platzt. Oder wir entscheiden uns für einen Neustart und fragen endlich, was den Menschen wirklich wichtig ist..."
- Dr. Eike Wenzel, Zukunftsinstitut, 2010



Inhalt

> "Life-span development": Auch im Alter wachsen
> Spiegel: "Triumph der Unauffälligen"
> Nachlese: Glühlampenverbot und ESM
> Termine im September
> Beruflichen Wandel meistern



"Life-span development": Auch im Alter wachsen

"Ich werde älter und lerne jeden Tag Neues hinzu", sagte der Athener Staatsmann Solon (640-560 v. Chr.) im Alter von 80 Jahren. Seine Worte beschreiben das moderne Konzept von Entwicklung und "Plastizität" (Formbarkeit der Persönlichkeit) bis ins hohe Alter.

In der August-Nummer von Psychologie heute berichtet Altersforscher Andreas Kruse vom sich verändernden Bild des Alters. Psychologische Studien relativieren längst die Gültigkeit vermeintlich typischer Lebensverläufe im Alter. Alte Menschen "bleiben jung", wenn sie trotz altersbedingter Einschränkungen die Möglichkeit zu Planung und Gestaltung, von Initiative und Verantwortung sehen. Wichtig seien dabei Beziehungen zu anderen Menschen, die geistigen und emotionalen Austausch ermöglichen.

Der Mensch habe bis ins hohe Lebensalter das Bedürfnis, etwas an die Gemeinschaft weiterzugeben - Wissen, Erfahrung, Sicherheit. Dem stünden die "kollektiven Bilder des Alters" von Abbau und Verfall entgegen. Sie stellen leider vielen Menschen die Weiche zum Abstellgleis. Wenn es irgendwann auch für Sie um Entwicklung und Verantwortung im Alter geht, dann sagen Sie also besser nicht: "Was, in meinem Alter? Nee!"



Spiegel: "Triumph der Unauffälligen"

Das leise Thema kommt in der lauten Öffentlichkeit an: Der Spiegel schrieb in seiner Ausgabe vom 20. August ausführlich über die "Kraft der Stillen". Obwohl extrovertierte Selbstdarstellung im Beruf als unverzichtbar gilt, bezeichnen Psychologen und Ökonomen das als Irrweg.

Beschritten hat ihn die amerikanische Gesellschaft im Laufe des 20. Jahrhunderts. In der zunehmenden Anonymität der wachsenden Großstädte wurde es immer wichtiger, sich selbst darstellen zu können, einen guten ersten Eindruck zu machen, ein guter Verkäufer seiner selbst zu werden. Die Geschäftswelt wurde extrovertiert, und der Trend schwappte, wie so vieles andere auch, aus Amerika nach Europa.

Heute entdecken Forscher: Das Ideal der Extroversion ist schlecht fürs Geschäft. Als 2007 erst der amerikanische Immobilienmarkt, dann die Weltfinanzen zusammenbrachen, hätten sich viele gewünscht, daß nicht die Lauten und Schnellen, sondern die Besonnenen und Vorsichtigen die Richtung vorgegeben hätten. Inzwischen fand man heraus: Introvertierte Chefs machen Abteilungen und Unternehmen profitabler, denn sie geben der Eigeninitiative und den Vorschlägen der Mitarbeiter mehr Raum. Zeit also für eine Kehrtwende in den Unternehmen.



Nachlese: Glühlampenverbot und ESM

Wenn es um unsere Zukunft geht, sind auch politische Themen wichtig. Ich will ihnen aber nicht zu viel Raum in diesem Newsletter geben. Deshalb an dieser Stelle nur Hinweise auf weitere Informationen und auf Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden.

Im letzten Newsletter schrieb ich vom EU-Glühlampenverbot, das seit dem 1. September alle konventionellen Glühlampen betrifft. Halogenlampen werden in den nächsten Jahren folgen. Wenn Sie Ihre Stimme gegen den Unsinn des Glühlampenverbots erheben wollen, können Sie diese Petition zeichnen:
www.openpetition.de/petition/online/aufhebung-des-gluehbirnenverbots

Mehrmals schrieb ich an dieser Stelle vom ESM. Am 12. September fällt das Bundesverfassungsgericht sein mit Spannung erwartetes Urteil zum ESM. Die Entscheidung gilt als Schicksalsentscheidung. Hintergrundinformationen und Möglichkeiten, noch mal aktiv zu werden, finden Sie hier:
www.RLuengen.de/termine/themen.html#m030



Termine im September

Diesen Monat halte ich mich mit Seminartätigkeit etwas zurück, um mir Freiraum für neue Projekte zu schaffen. Lediglich am Sonnabend, dem 15. September gibt es wieder von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr eine Coachinggruppe "Hochsensibel im Beruf" in den Räumen der Kegelhof Kommunikationsküche in Hamburg-Eppendorf. Gerade das hektische Berufsleben ist für uns Hochsensible eine große Herausforderung. Dennoch habe wir es bis hierher irgendwie geschafft. Manches haben wir intuitiv richtig gemacht. Diese oft unbewußten "Überlebensstrategien" wollen wir entdecken und bewußtmachen - und einander damit gegenseitig bereichern und ermutigen. Es gibt nur wenig Input von mir, aber viel Raum für Ihre Anliegen.

Ich strebe eine Gruppengröße von 4 bis 6 Teilnehmern an, damit der Austausch gelingen kann. Teilnehmen können Sie, wenn Sie hochsensibel und berufstätig sind. (Sollten Sie ein kleines "Familienunternehmen" führen, sind Sie ebenfalls willkommen.) Bitte beachten Sie die Anmeldebedingungen, die Sie über den nachfolgenden Link finden.

Mehr zum Coachingseminar auf: www.RLuengen.de/termine/termine.html#m020


Eine Voranzeige: Nach den Erfolgen vom letzten Jahr veranstaltet die Vineyard-Gemeinde Hamburg-Harburg am Sonnabend, dem 20. Oktober von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr wieder einen Thementag Hochsensibilität mit mir als Referent. Hochsensibilität verstehen, annehmen und leben sind die drei großen Themen des Tages. Es gibt Zeit zum Austausch mit Gleichgesinnten und für Stille und Gebet. Die Anmeldung läuft über die Vineyard-Gemeinde.

Weitere Infos und Anmeldelink auf: www.RLuengen.de/termine/termine.html#m003


Kürzlich wurde ich gefragt, ob solche Seminare, wie ich sie anbiete, auch anderswo als nur in Norddeutschland angeboten würden. Meines Wissens tut das kein anderer - aber ich würde es auch woanders tun, wenn ich eingeladen werde. Wenn es am Ort einen Ansprechpartner oder ein Team gibt, das bei der Organisation hilft und lokal auch ein wenig die Werbetrommel rührt, dann können wir mit wenig Aufwand Großes erreichen - natürlich zu beiderseitigem Nutzen, wie vergangene Veranstaltungen zeigen. Also: Wenn Sie mich als Referent einladen möchten, dann sprechen Sie mich gern an!

Mehr zu allen Seminaren auf: www.RLuengen.de



Beruflichen Wandel meistern

Sie sind unglücklich im Beruf? Drohen auszubrennen? Langweilen sich zu Tode? Vermissen den Sinn? Dann bleiben Sie nicht in der Ihrer frustrierenden Situation! Sie riskieren sonst gesundheitliche Schäden.

Wenn Sie sich eine Veränderung nicht zutrauen oder nicht wissen, was Sie tun sollen, dann stehe ich Ihnen mit Bewerbungs- oder Berufungscoaching gern zur Verfügung: Sie entdecken, was in Ihnen steckt, gewinnen Klarheit über Ihre Möglichkeiten, wissen, welche Richtung Sie einschlagen können, verstehen, wie der Bewerbungsprozeß funktioniert und präsentieren mutig einen Lebenslauf, auf den Sie stolz sein können.

Wenn Sie sich das wünschen, dann lassen Sie sich doch zu einem unverbindlichen und kostenlosen Kennenlerngespräch einladen. Wir nehmen uns Zeit füreinander und ergründen, was Sie brauchen und was ich für Sie tun kann. Sie gehen kein Risiko ein: Nur wenn alles perfekt paßt, beginnen wir mit dem Coaching. Davor sind Sie zu nichts weiter verpflichtet.

Reimar Lüngen
Onckenstraße 11
22607 Hamburg

Tel. 040/28 41 09 45
E-Mail info@klaarkimming.org

Mehr auf www.KlaarKimming.org


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