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Newsletter August/September 2015

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Schwung: Newsletter August/September 2015




Liebe Leserin, lieber Leser,

wer eine Reise tut, hat etwas zu erzählen: Auf dem Weg nach Süddeutschland hatte ich in Hamburg-Altona den Zug bestiegen. Pünktlich fuhr er ab – und kam bis Hamburg-Hauptbahnhof. Hier kündigte der Zugchef in einer Durchsage an: Wir müßten uns noch etwa 15 Minuten gedulden, da der Lokführer noch nicht da sei. Er käme mit einem Zug, der aber eine Stunde Verspätung habe. Wer immer unseren Zug zum Hauptbahnhof gefahren hat (vielleicht ein Rangierer, der eigentlich nur die Züge vom ICE-Werk nach Altona fährt), war nicht mehr da, und der Führerstand war nun leer.

Daß aus den angekündigten 15 Minuten am Ende 25 Minuten wurden, war zu erwarten. Immerhin war die Zwangspause unterhaltsam. Wie ein Reporter teilte uns der Zugchef immer wieder den aktuellen Stand mit: Der fragliche Zug sei im „Zulauf“. Er habe jetzt Einfahrt. Er sei jetzt da. Der Lokführer sei auf dem Weg zu unserem Gleis – es dauere nun nur noch wenige Minuten. Der Lokführer sei jetzt am Zug und eile gerade nach vorn zum Führerstand...

Während unser Zug fast eine halbe Stunde lang ein Gleis auf dem häufigst frequentierten Bahnhof Deutschlands blockierte, gingen mir Gedanken durch den Kopf: Da kommt also ein Lokführer mit einem verspäteten Zug aus dem Süden in Hamburg an und rennt zum nächsten Zug, um ihn nach Süden zu fahren – und zwar ohne Erholungspause. Ist das überhaupt erlaubt? Wird er seinen Job gut machen? Wird unsere Fahrt sicher sein? Warum steht für solche Fälle kein Ersatzlokführer bereit? Die Antwort liegt auf der Hand und ist auch verständlich: Es ist zu teuer. Wie überall ist auch hier die Sache mit dem Personal sehr auf Kante genäht. Liegt also wieder ein Lokführerstreik in der Luft?


Schon wieder Streik?

Da ist es wieder, das Reizwort: Streik. Nach den Streiks der Lokführer, der Piloten, der Fluglotsen, der Busfahrer, der Erzieher, der Amazon- und Postmitarbeiter drohte Verdi-Chef Bsirske inzwischen wieder mit einem Kita-Streik. Da die oft hoch verschuldeten Kommunen nicht mehr Geld zahlen können, wird das wohl eine langwierige Sache. Eltern müssen sich wieder auf belastende Zeiten einstellen.

Es ist beklagenswert, daß die Arbeit von Kita-Erzieherinnen weniger angesehen und schlechter bezahlt ist als die Arbeit von Leuten, die sich mit Werkstücken, Zahlen oder Geld beschäftigen. Überhaupt sind ja nicht nur Erzieherinnen, sondern so ziemlich alle Berufe betroffen, die sich um andere Menschen kümmern. Ebenso ja auch die Eltern, die eine der wichtigsten, anspruchsvollsten und zeitintensivsten „Arbeiten“ – Kindern den Weg ins Leben zu bahnen – ausüben.

Mit dem Betreuungsgeld – der „Herdprämie“ –, die Alternative für Eltern, die darauf verzichten, einen Kita-Platz zu beanspruchen, gab es wenigstens eine symbolische Anerkennung für die anspruchsvolle und unbezahlte Erziehungsarbeit der Eltern. Doch die ist nun auch wieder weg. Den Eltern hatte man die Wahl gelassen – doch zu viele haben „falsch“ gewählt. Die „Herdprämie“ halte Kinder vom Bildungsangebot der Kitas fern und verfestige „überholte Rollenvorstellungen über die Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit“. Und was ist mit den Familien, für die es mit dem Betreuungsgeld besser paßt, als mit der Kita?


Werteverlust statt Leitkultur

Wo Ideologie ins Spiel kommt, schwindet die Freiheit. Das Betreuungsgeld ist politisch inkorrekt, deshalb sind nun alle Familien gezwungen, sich auf die gleiche Weise zu organisieren. Wahlfreiheit paßt hier nicht mehr hin. Und es geht ja um noch mehr, wie man so mancher Politikeräußerung entnehmen kann. „Wir wollen die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern“, sagte 2002 der damalige SPD-Generalsekretär und heutige Hamburger Oberbürgermeister Olaf Scholz. „Wir müssen lernen, was Liebe ist. Da kann der Staat helfen“ – so setzte sich damals die SPD-Familienministerin Renate Schmidt für die Ganztagesbetreuung und eine „kulturelle Revolution“ ein, die das „rückständige“ Ideal der Vater-Mutter-Kind-Familie aufs Korn nahm.

Das hat nicht nur mit der kruden „Gender“-Ideologie zu tun, von der ich im März-Newsletter schrieb. Der Versuch, übertrieben modern zu sein und alles Bisherige radikal als rückständig zu bezeichnen, zeigt, daß es uns an Kontinuität, Orientierung und Wertmaßstäben fehlt. Woran können wir uns noch orientieren? Woher wissen wir, was richtig und falsch ist? Worin besteht unsere Kultur eigentlich noch? Daß wir unsere Werte dahingegeben haben und uns nicht mehr trauen, eine orientierunggebende Leitkultur zu haben, fällt uns jetzt mit dem Flüchtlingsansturm auf die Füße: Sie haben ihre Kultur. Sie wissen, woran sie glauben. Und sie leben das auch, selbst in der größten Not, denn es gibt ihnen den Halt, den sie gerade jetzt brauchen.

Mich wundert es nicht, daß das manchen Leuten in unserem Land so unheimlich ist, daß sie dagegen auf die Straße gehen. Es ändert allerdings nichts, mit spitzem Finger anklagend auf sie zu zeigen – wir alle sind angefragt, unsere Kultur und unsere Werte wiederzuentdecken und wieder zu leben. Wir brauchen ja auch unseren Halt in dieser haltlosen Welt. Nur dann sind wir vor Extremismus und ideologischen Verirrungen geschützt. Nur dann können wir unsere Arme weit ausstrecken und Menschen aus anderen Kulturen ehrlich willkommen heißen – und nicht so demonstrativ, wie es mir derzeit allzu oft scheint.


Lasten für Unbeteiligte

Doch zurück zum Streikthema. Da wir nicht so recht wissen, wie sich Familie und Arbeit miteinander vereinbaren lassen, müssen Familien ihre Kinder also in die Kita geben. Nun drohen aber wieder Kita-Streiks. Zwar sollen Streiks eigentlich die Arbeitgeber treffen – da es doch eine Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber ist –, doch vor allem im Bereich der sogenannten „Daseinsvorsorge“ treffen sie unbeteiligte Dritte. Herausgerissen aus den gewohnten Abläufen des Alltags bringen sie die Opfer und müssen zusehen, wie sie mit den zusätzlichen Belastungen klarkommen.

Ist das gerecht? Eine Frage, auf die ich keine Antwort weiß. Und auf die es vermutlich keine Antwort gibt, da hier Rechte und Ungerechtigkeiten aufeinanderprallen und sich zu einem unentwirrbaren Knäuel verheddern. Während die Regierung auf rechtlich wackeligem Boden überlegt, das Streikrecht in den Bereichen der „Daseinsvorsorge“ einzuschränken – also an den Symptomen herumzudoktern –, stellt sich mir die Frage: Wie konnte es eigentlich so weit kommen, daß sich das alles so verheddert? Wo liegt die Ursache?

Die Antwort hängt eng zusammen mit der Frage, was denn eigentlich der schon mehrfach gefallene Begriff „Daseinsvorsorge“ bedeute. Gemeint sind die für das menschliche Dasein nötigen Dienstleistungen und Güter: Von der Versorgung mit Wasser, Strom und Gas über Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser, Kultureinrichtungen, weiter über Verkehrsleistungen und Verkehrsinfrastruktur bis hin zu Müllabfuhr und Abwasserentsorgung. Verantwortlich für all das sind Staat und Kommunen, die wiederum kommunale oder private Dienstleister damit beauftragen können.


Daseinsvorsorge?

Diese staatliche Fürsorge ist für uns selbstverständlich. Ebenso selbstverständlich ist es, daß wir dafür Gebühren und Steuern zahlen. Doch im Grunde sind das Dinge, für die man früher in der Familie oder in der Dorfgemeinschaft selbst gesorgt hat: So, wie man sich um seine Nahrung selbst kümmerte, grub man einen Brunnen, schlug Brennholz, sorgte für Kinder, Alte und Kranke, machte Hausmusik, war mit Pferd und Wagen unterwegs (oder ging zu Fuß) und warf den Abfall auf den Komposthaufen. Allenfalls Ansätze dessen, was wir heute als Daseinsvorsorge bezeichnen, gab es mit der Dorfschule, der Diakonie oder der Postkutsche.

Es war die Industrialisierung, die das veränderte: Städte begannen zu wachsen, die Bevölkerung rückte immer dichter zusammen. Dem einzelnen fehlte zunehmend der nötige Lebensraum für ein selbstgestaltetes Dasein. In der eng bebauten und zugepflasterten Stadt kann man nicht eben mal einen Brunnen graben, Brennholz schlagen oder einen Komposthaufen anlegen. Statt auf Haus, Hof, Stall, Garten, Feld und Wald beschränkte sich der gestaltbare Lebensraum nur noch auf die wenigen Quadratmeter der Wohnung. Das, was darüber hinaus ging, wurde nun zunehmend Aufgabe der Daseinsvorsorge.

Der drastischen Verengung des selbstgestaltbaren Lebensraums stand andererseits eine starke Erweiterung des zugänglichen Lebensraums durch technische Möglichkeiten – insbesondere durch die neu entstehenden Verkehrs- und Kommunikationsmöglichkeiten – gegenüber. Auch sie zählen zur Daseinsvorsorge, da sie wegen ihrer Ausdehnung und Komplexität nicht vom Einzelnen gestaltet werden können.


Grenzenloser Staat?

Nun stellt sich die Frage: Was zählt heute zur Daseinsvorsorge – also zu den Aufgaben des Staates – und was nicht? Wo sind die Grenzen staatlichen Handelns, wo beginnt die Eigenverantwortung des Individuums? Es ist offensichtlich, daß diese Grenzen nicht definiert sind, und daß unterschiedliche Staaten diese Fragen unterschiedlich beantworten. Schon in der westlichen Welt gibt es Unterschiede. So fühlen sich die angelsächsischen Staaten – Großbritannien, die USA – für den sozialen Bereich wesentlich weniger verantwortlich als unser Staat. Die Leute dort müssen sich weitgehend selbst um Gesundheit, Alter oder Notlagen wie Arbeitslosigkeit kümmern. Auch Arbeit ist dort weniger strikt reguliert als bei uns.

Das klingt in unseren Ohren, die wir es gewohnt sind, daß uns der Sozialstaat schützt und hätschelt, ziemlich unsozial. Es klingt nach einem härteren Leben. Doch erstaunlicherweise scheint das keine schlechtere Sache zu sein. Glücksforscher stellen immer wieder fest, daß die weniger umsorgten Menschen in diesen Ländern glücklicher sind als wir. Warum? Weil den Menschen ein sorgloses Leben nicht glücklich macht. Weil Selbstverantwortung und Eigeninitiative sich besser anfühlen und den Menschen stärker machen als die Abhängigkeit von Almosen. Weil die Freiheit größer ist, wenn sich nicht ein überfürsorglicher Staat in alle Lebensbelange einmischt. Weil eine Rundum-Absicherung immer die Angst erzeugt, diese Privilegien wieder zu verlieren.

Daß der Staat all das tut, was er heute tut, ist nicht selbstverständlich. Schon seit der Antike fragen Herrscher und Philosophen, was denn die eigentlichen Aufgaben des Staates seien, und wofür das Volk mündig genug sein sollte, es selbst zu tun. Die Mindestanforderung an den Staat formuliert schon die Bibel sinngemäß so: Er trage das Schwert, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Viele andere Stimmen ergänzen, die Grundaufgaben des Staates seien Ordnung nach innen und Schutz gegen äußere Feinde zu schaffen – und, auch wenn sich hier trefflich diskutieren läßt: Seine eigene Macht zu erhalten, um diese Aufgaben erfüllen zu können. Was allzu oft bedeutet: Sich das Volk zu unterwerfen.


Grenzenlose Schulden

Wo der wohlmeinende moderne Staat zu viel des Guten tut, tut er dem Volk nicht gut – weil es bequem und unzufrieden wird. Und er tut sich selbst nicht gut – weil die unvermeidliche Bürokratie unnötig die vom Volk erarbeiteten Werte auffrißt. Wenn man einmal dabei ist, das Leben des Volkes zu regeln und sich um immer mehr Bedürfnisse zu kümmern, gibt es kein Halten mehr. Jedes Problem ruft nach einer Problemlösung. Überließen es frühere Herrscher noch dem Volk oder der Wirtschaft, diese Probleme zu lösen, nehmen gerade demokratische Politiker sie als willkommene Gelegenheit, sich beim Wahlvolk beliebt zu machen – denn sie müssen ja Wahlgeschenke nicht selbst bezahlen.

Die Dinge werden komplizierter, die Kosten steigen. Hier ein paar Milliarden, da ein paar Millionen, da verliert man schon mal das Gefühl für Größenordnungen. Die Folge jahrzehntelangen überfürsorglichen staatlichen Handelns können wir heute überall in der westlichen Wohlstandswelt sehen: Praktisch alle westlichen Staaten versinken in einem Meer von Schulden. Vor diesem Hintergrund läßt sich fragen: Ist es wirklich eine staatliche Aufgabe, sich in die Kindererziehung einzumischen und nun auch noch einen gesetzlichen Anspruch auf Kita-Plätze zu garantieren?

Vielleicht bricht bei vielen Lesern, die Mühe genug haben, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen, spätestens an diesem Punkt heftige Auflehnung gegen meine Gedanken hervor. Das kann ich verstehen. Auch mir ist klar, daß man nicht einfach die gewohnten Sozialleistungen zurückfahren kann. Und das fordere ich mit meinen Ausführungen auch nicht. Die Tragödie in Griechenland zeigt ja, wie zerstörerisch so etwas auf ein Land und ein Volk wirken kann. Und im Grunde bin ich gerade als Selbständiger auch froh, angesichts meines unsicheren und risikovollen Standes immer noch eine rudimentäre soziale Absicherung zu haben (auch wenn sie für Selbständige nur an wenigen Punkten greift).


Geld für Kita-Mitarbeiter?

Doch der Punkt ist: Der Staat hat sich übernommen. Es ist überschuldet. Die Höhe der deutschen Schulden liegt bei 80 Prozent dessen, was das Volk jährlich erarbeitet. Das ist kaum noch zu wuppen. Die Zinsen dafür sind einer der größten Posten im Staatshaushalt. Immerhin liegen wir noch unter der „magischen“ Grenze von 90 Prozent, ab der die Schuldenlast als unbeherrschbar gilt und früher oder später zum Zusammenbruch des Staates oder der Währung führt – die Zeche zahlt in beiden Fällen das Volk. Viele EU-Länder liegen darüber. Uns geht es gerade einigermaßen gut, weil die Zinsen niedrig und wir Deutschen fleißig sind.

Dennoch: Der Staat ist überschuldet, und die Kita-Mitarbeiter fordern mehr Geld für eine Tätigkeit, die uns das auch wert sein sollte. Ein Problem, für das ich keine Lösung sehe – außer Umverteilung oder noch mehr Schulden. Unterdessen gerät die Welt aus den Fugen, Millionen Menschen sind auf der Flucht, und ein Teil davon landet bei uns. Nun kommt zur Schuldenkrise unerwartet eine neue Belastungsprobe, die Flüchtlingskrise. Diese vielen entwurzelten Menschen haben ein Recht auf Asyl und müssen untergebracht, versorgt und eingegliedert werden. Wieder eine neue Aufgabe für den Staat, die seine ausgefeilte Bürokratie sichtlich überfordert und damit neue finanzielle Lasten schafft.

Ich will mit diesen Gedanken weder Angst schüren, noch ein schlechtes Gewissen machen. Seien wir dankbar für das, was wir vom Staat empfangen. Nehmen wir es guten Gewissens an und lassen uns davon helfen, denn es ist nicht unsere Berufung, durch Verzicht darauf „die Welt zu retten“. Aber seien wir auch kritisch. Es ist alles Herumdoktern an Symptomen. Unser Staatswesen setzt eigentlich auf die Prinzipien von Solidarität (Gemeinsinn des Volkes – also gegenseitige Unterstützung) und Subsidiarität (Handeln auf der untersten Ebene – also auch Eigeninitiative). Doch diese Prinzipien passen derzeit weder in unsere Parteienlandschaft, noch würden sie in unserer heutigen Zeit, da uns tragende Werte verlorengegangen sind, funktionieren. Das muß sich ändern.


Vollkasko-Mentalität?

Das Volk zu sehr zu umsorgen, macht es schwach und unmündig, führt zur Vollkasko-Mentalität und erstickt Eigeninitiative. Man sieht das beispielsweise daran, daß die Zahl der Existenzgründungen in den Ländern mit "weniger Staat" höher ist als bei uns. Bei uns weht Soloselbständigen derzeit unter dem ziemlich albernen Titel „Arbeit 4.0“ ohnehin ein scharfer Wind aus Berlin entgegen. Statt es denen, die Eigeninitiative entfalten, so einfach wie möglich zu machen (Hilfe zur Selbsthilfe – das wäre eine wirklich sinnvolle und lohnende Aufgabe für den Staat), macht man es ihnen noch schwerer. Ein Staat, der immer mehr selbst regeln will, wird mißtrauisch gegen Eigeninitiative.

Wie vergeblich es ist, wenn sich ein Staat in immer mehr Angelegenheiten des Volkes einmischt und es immer weiter bevormundet, sagte schon Abraham Lincoln: „Ihr könnt Menschen nie auf Dauer helfen, wenn ihr für sie tut, was sie selber für sich tun sollten und könnten.“

Ludwig Erhard, der Vater der sozialen Marktwirtschaft, schrieb in seinem wegweisenden Buch „Wohlstand für alle“, wie es sein sollte: „Das mir vorschwebende Ideal beruht auf der Stärke, daß der Einzelne sagen kann: ‚Ich will mich aus eigener Kraft bewähren, ich will das Risiko des Lebens selbst tragen, will für mein Schicksal selbst verantwortlich sein. Sorge du, Staat, dafür, daß ich dazu in der Lage bin.‘“


Eigeninitiative wagen

Und der Direktor des Hamburger Weltwirtschaftsinstitutes, Thomas Straubhaar, sagt es so: „Es ist für alle Beteiligten besser, wenn Menschen gefördert werden, damit sie sich selber helfen können, anstatt Menschen von stetiger staatlicher Alimentierung abhängig zu machen.“

Das Problem ist erkannt, doch wie können wir es lösen? Wie können wir umdenken und umkehren? Wir können weder Politiker ändern, noch die finanziellen Fußangeln der Demokratie beseitigen. Wir können aber Ideen und Ideologien entlarven – von den Allverantworlichkeitsideen der Politiker bis zum Anspruchsdenken im Volk. Das kann unser Denken und Handeln verändern. Und wir können Eigeninitiative entfalten. Aber was tun? Gegen den vielfach gehörten, diffusen Ruf „Tut was!“ setze ich einfach mal die Ermutigung: „Lebe deine Berufung!“

Aristoteles sagt: „Wo sich meine Begabung mit den Bedürfnissen der Welt kreuzt, da liegt meine Berufung.“ Und genau das brauchen wir. Also: Wo kann ich mit meinen Fähigkeiten und Möglichkeiten die Bedürfnisse anderer befriedigen oder die Probleme anderer lösen? Egal, wie klein Ihr Beitrag ist: Haben Sie Mut, Eigeninitiative zu entfalten – für eine lebenswertere Welt.

Herzlichst,
Ihr Reimar Lüngen



„Ihr werdet die Schwachen nicht stärken, wenn ihr die Starken schwächt.
Ihr werdet denen, die ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, nicht helfen, indem ihr die ruiniert, die ihn bezahlen.
Ihr werdet keine Brüderlichkeit schaffen, indem ihr den Klassenhaß schürt.
Ihr werdet den Armen nicht helfen, indem ihr die Reichen ausmerzt.
Ihr werdet mit Sicherheit in Schwierigkeiten kommen, wenn ihr mehr ausgebt, als ihr verdient.
Ihr werdet kein Interesse an den öffentlichen Angelegenheiten und keinen Enthusiasmus wecken, wenn ihr dem einzelnen seine Initiative und seine Freiheit nehmt.
Ihr könnt Menschen nie auf Dauer helfen, wenn ihr für sie tut, was sie selber für sich tun sollten und könnten.“
– Abraham Lincoln



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> Beruflichen Wandel meistern



Termine und Infos


Da ich nun eine Zeit intensiver Weiterbildung begonnen habe, kommt die Zeit für Seminartätigkeit leider zu kurz. Wichtig ist mir, weiter für Coaching zur Verfügung zu stehen, auch wenn ich derzeit nur begrenzt neue Aufträge annehmen kann.

Auch wenn nach außen hin wenig zu sehen ist, ist viel in Bewegung. Ein HSP-Wochenendseminar im Herbst ist ausgebucht und erscheint deshalb nicht an dieser Stelle. Die Weiterbildung hat furios begonnen und ist so inspirierend, daß ich Themen daraus sicher in den nächsten Newslettern verarbeiten werde. Spannende, aber noch vertrauliche Projekte rund um das Thema Hochsensibilität gedeihen oder entstehen und halten mich in Atem. Ich werde beizeiten mehr darüber schreiben. Bleiben Sie also dran.

Immer wieder werde ich gefragt, ob es solche Seminare, wie ich sie anbiete, auch anderswo als nur in Norddeutschland gäbe. Meines Wissens nicht – aber ich würde sie auch woanders halten, wenn ich eingeladen werde. Langfristige Anfragen takte ich trotz der aktuellen Projekte gern mit ein. Wenn es am Ort einen Ansprechpartner oder ein Team gibt, das bei der Organisation hilft und lokal auch ein wenig die Werbetrommel rührt, dann können wir mit wenig Aufwand Großes erreichen – natürlich zu beiderseitigem Nutzen, wie bisherige Veranstaltungen zeigen. Also: Wenn Sie mich als Referent einladen möchten, dann sprechen Sie mich gern an!

Mehr zu meinen Seminarthemen auf: www.RLuengen.de/termine



Beruflichen Wandel meistern

Sie sind frustriert im Beruf? Drohen auszubrennen? Langweilen sich zu Tode? Vermissen den Sinn? Wissen nicht, wie es weitergehen soll? Dann bleiben Sie nicht in Ihrer frustrierenden Situation! Sie riskieren sonst vielleicht sogar gesundheitliche Schäden. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist.

Wenn Sie sich eine Veränderung nicht zutrauen oder nicht wissen, was Sie als nächstes tun sollen, dann stehe ich Ihnen mit Berufungscoaching und/oder Bewerbungscoaching gern zur Verfügung: Sie entdecken, was in Ihnen steckt, gewinnen Klarheit über Ihre Möglichkeiten, wissen, welche Richtung Sie einschlagen können, verstehen, wie der Bewerbungsprozeß funktioniert und präsentieren mutig einen Lebenslauf, auf den Sie stolz sein können.

Wenn Sie sich das wünschen, dann lassen Sie sich doch zu einem unverbindlichen und kostenlosen Kennenlerntelefonat einladen. Wir nehmen uns Zeit füreinander und ergründen, was Sie brauchen und was ich für Sie tun kann. Sie gehen kein Risiko ein: Nur wenn alles perfekt paßt, beginnen wir mit dem Coaching. Davor sind Sie zu nichts weiter verpflichtet.

So erreichen Sie mich:

Reimar Lüngen
Onckenstraße 11
22607 Hamburg

Tel. 040/28 41 09 45
E-Mail info@klaarkimming.org

Mehr Infos auf: www.KlaarKimming.org




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