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Newsletter November 2013

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Schwung: Newsletter November 2013




Liebe Leserin, lieber Leser,

das Laub der vom Herbststurm durchzausten Bäume verfärbt und lichtet sich zusehends – doch das Gras bleibt frisch und grün, als wäre es Frühling. Nicht ohne Grund dient Gras in philosophischen Debatten immer wieder als Beispiel für einen wahren Satz: „Gras ist grün.“ Die Frage, was Wahrheit ist, beschäftigt ja schon seit Jahrtausenden die Philosophen. Und immer wieder auch die Amateur-Philosophen. Ich geriet vor Jahren einmal in eine solche Diskussion. Eigentlich sei es ganz einfach, erklärte mir mein Gegenüber. Wahr sei ein Satz, wenn er mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Unvermeidliches Beispiel: „Gras ist grün.“

Damit war die Diskussion freilich nicht zu Ende (wie sie es auch unter den Profi-Philosophen nicht ist). Gras mag grün sein, wenn es regelmäßig geschnitten und gewässert wird. Bekommt es kein Wasser, wird es braun. Läßt man es wachsen, beginnt es zu blühen und kann eine erstaunliche Farbenvielfalt entwickeln. Doch woran sich unsere Diskussion aufhing: Was heißt denn eigentlich grün? Gibt es so etwas überhaupt? Physiker verneinen das: Gras sei nicht grün, sondern es reflektiere lediglich bestimmte Wellenlängen des Lichts, die das Auge als grün empfindet.

Und genau das liegt der Philosophie so schwer im Magen: Wenn Sie und ich einen grünen Rasen betrachten, würden wir ihn beide als grün bezeichnen. Aber sehen wir auch das gleiche? Sie haben einen inneren Farbeindruck und bezeichnen ihn als grün. Ich habe einen inneren Farbeindruck und bezeichne ihn auch als grün. Wir haben das gleiche Wort dafür – aber sehen wir auch das gleiche? Auf diese Frage läßt sich keine Antwort finden, es sei denn, einer von uns beiden ist farbenblind.


Unser persönlichstes Geheimnis

Unsere Wahrnehmung ist absolut subjektiv. Sie gehört ganz allein uns. Niemand anders sieht die Welt so wie Sie. Das ist natürlich eine ungeheure Herausforderung für Philosophie und Wissenschaft. Sie arbeiten mit dem Begriff „objektiv“, aber alle sehen die Welt total subjektiv, und niemand kann deshalb genaugenommen wissen, wie sie objektiv aussieht. Eine ähnliche Herausforderung ist es für jeden von uns. Wir können nicht einfach sagen: „Das ist so.“ Denn es ist nur für uns selbst so. Für jemand anders ist es vielleicht anders. (Das ist übrigens ein Grund, warum Coaching funktioniert: Coach und Kunde sind unterschiedliche Individuen und haben deshalb unterschiedliche Sichtweisen. Tragen wir sie beide zusammen, gewinnen wir neue Informationen, die näher an der „Objektivität“ dran sind als die beiden Einzelsichten.)

Am größten ist die Herausforderung für die Neurowissenschaft. Es reizt die Gehirnforscher, ins Gehirn hineinzusehen und das ganz Persönliche, das Subjektive objektiv verfügbar zu machen. Nicht ohne Grund haben sie im Jahr 2000 das Jahrzehnt der Gehirnforschung ausgerufen. Seitdem füllen bunte Bilder von Gehirnaktivitäten wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Medien. Immer besser können sie sagen, was wann wo im Gehirn geschieht.

Inzwischen bieten sie sogar den Psychologen die Stirn. Ein Streit um die Deutungshoheit brach aus: Wer kann die Phänomene besser erklären – die Psychologen oder die Neurologen? Zur Zeit haben die Neurologen die Nase vorn. Denn sie haben Bilder, und die haben in unserer bilderreichen Welt eine hohe Überzeugungskraft. Dennoch bleibt ein letztes Geheimnis. Kein Hirnforscher kann allein aus dem bunten Fleck auf dem Monitor schließen, daß das der Gedanke an das Siegtor im letzten Spiel der Lieblingsmannschaft ist.


Zwischen den Extremen

Nachdem wir lange Zeit alles psychologisch erklärt haben, geraten wir nun ins andere Extrem und erklären alles neurologisch. Hier sollten wir aufpassen: So manche Forschungsarbeit schießt über das Ziel hinaus. Schenkt man den Neurologen Glauben, sind wir Opfer unseres eigenen Gehirns. Freier Wille, Entscheidungen, Verantwortung? Alles Illusion, alles schon genetisch festgelegt. Macht uns die Gehirnwissenschaft zu unfreien und verantwortungslosen Wesen?

Auch wenn einseitig neurologische Antworten und Erklärungen heute populär sind, bleiben die Fragen nach Ursache und Wirkung weiterhin strittig: Ist jemand depressiv, weil es seinem Gehirn an Serotonin mangelt? Oder fehlt ihm Serotonin, weil er depressiv ist? So viel Unsicherheit darf nicht sein! Jetzt wollen es die Gehirnforscher wirklich wissen: Sie hoben jüngst das „Human Brain Project“ aus der Taufe. Das Gehirn soll auf dem Computer simuliert werden, in der Hoffnung, Gehirnkrankheiten wie Alzheimer und Parkinson zu verstehen und zu heilen.

Das Projekt ist gigantisch. Unsere 3 Pfund graue Masse enthalten 100 Milliarden Nervenzellen, die über 100 Billionen „Steckverbindungen“ miteinander verknüpft sind. Was für ein Aufwand, das digital nachzubauen! 1,2 Milliarden Euro Forschungsgelder macht die EU dafür locker – auch mit einem Seitenblick auf die USA, die ebenfalls Milliarden in die Hirnforschung investieren.


In die Hände gespuckt

Kaum haben sie den Jackpot gewonnen, beginnen die Wissenschaftler zu klotzen. Obwohl die Schweiz nicht zur EU gehört, soll dort ein Großforschungszentrum fürs Gehirn entstehen, das den Vergleich mit dem Kernforschungszentrum CERN nicht scheuen soll. Sein Name: „Neuropolis“. Deutschland steuert einen der Superrechner bei, die bisher für die Klimaforschung arbeiten – Stromverbrauch zwei Millionen Watt. Zum Vergleich: Das Gehirn braucht 20 Watt.

Das Großprojekt polarisiert. Skeptische Hirnforscher sprechen von Größenwahn – und von einer Sackgasse. Sie sehen in dem Projekt nicht mehr als eine Möglichkeit, schnell viel Geld zu verbrennen. Diese Skepsis für ein Großprojekt des eigenen Lagers läßt aufhorchen. Glücklich sind nur die Computerspezialisten. Sie erhoffen sich aus dem Projekt Impulse für vielfach leistungsfähigere Computer, um der immer weiter steigenden Datenmengen Herr zu werden.

Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Das Human Brain Project ist genau besehen keine rein wissenschaftliche Forschung mehr. Es mischt sich in philosophische und weltanschauliche Diskussionen ein, die noch längst nicht geklärt sind: Schafft Materie Geist? Oder schafft Geist Materie? Die Hirnforscher nehmen mit ihrem Projekt die Antwort vorweg: Natürlich schaffe Materie Geist. Durch seine Komplexität erzeuge unser Gehirn unser Bewußtsein, Erleben und Verhalten. Und man wolle nun verstehen, wie es das macht.


Faß ohne Boden

Aber kann Forschung, die eine Antwort schon vorweg nimmt, überhaupt sinnvoll sein? Das kann sie durchaus, denn jede Forschung beginnt mit einer vorgefaßten Hypothese. Problematisch wird es, wenn die Hypothese eher weltanschaulichen als wissenschaftlichen Charakter hat. Das macht sie nämlich prinzipiell unwiderlegbar. Die Forschung hat dann nur noch die Aufgabe, vorgefaßtes Denken zu bestätigen. Was aber, wenn die Realität der vorgefaßten Meinung widerspricht? Wird dann aus dem Projekt ein Milliardengrab? Oder gar ein Faß ohne Boden, weil man dann natürlich mit noch mehr Aufwand die „richtige“, also vorgegebene Lösung suchen wird?

Erinnern Sie sich noch an den fast vergessenen Begriff der „Künstlichen Intelligenz“? Unter Gehirnforschern herrscht Ernüchterung, seit die Versuche, Gehirnleistungen auf dem Computer nachzubilden, in den 1980er Jahren scheiterten. Aber nun sehen die Computerspezialisten ihre Chance. Wird die Gehirnforschung zur Hilfswissenschaft der Computertechnik? Einen Durchbruch in der Gehirnforschung erwarten die Fachleute nicht. Der Nutzen des Projekts dürfte vor allem in neuen und schnelleren Computern liegen.

Werden unsere Computer also bald einen freien Willen haben? So wie der Computer HAL im Film „2001 – Odyssee im Weltraum“, der die Astronauten aussperrte, weil er nicht abgeschaltet werden wollte? Fachleute winken ab. So etwas wird noch viel Zeit brauchen. Am Ende ist wie üblich außer Spesen nichts gewesen: Die Politik hat die Entwicklung neuer Computer bezahlt, die Wirtschaft macht ihren Profit damit, und wir ärgern uns weiterhin, daß sie nicht das tun, was wir wollen.


Das Gehirn entdecken

Wie sehr unterscheidet sich ein Gehirn von einem Computer! Es ist flexibel und formbar. Es verändert sich ständig, bis ins hohe Alter. Es ist nicht „das“ Gehirn, das sich standardmäßig auf einem Computer nachbilden läßt. Wahrscheinlich hat sogar jedes Gehirn von Mensch zu Mensch ganz eigene Besonderheiten, die zu ganz eigenen Stärken werden können.

Die Medizin unterscheidet zwar klar abgegrenzte Gehirnregionen, die fürs Sehen, Hören, Denken oder Fühlen „zuständig“ sind. Doch wir wissen auch, daß etwa das fürs Sehen nicht benötigte Sehzentrum blinder Menschen beim Hören oder Tasten „aushilft“ und damit zu erstaunlichen Leistungen befähigt. Neulich hörte ich im Radio von einer Frau, deren Name mir leider entfallen ist. Sie leidet unter Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche) und bezeichnet sie als besondere Stärke: Sie denkt nicht formal in Sätzen, Wörtern, Buchstaben, sondern in Bildern – und kann damit die Menschen ganz anders ansprechen. Sie hat trotz ihrer Schwäche – oder gerade wegen ihrer Stärke – bereits mehrere erfolgreiche Bücher geschrieben.

Die bunten Bilder der Hirnforscher scheren hingegen alles über einen Kamm. Sind es doch nur wenige Menschen, die man in den teuren Tomographen legen kann. Kritiker bemängeln, daß deren Zahl viel, viel höher sein müsse, um ein einigermaßen plausibles Bild vom Gehirn zu bekommen. Die wenigen bunten Bilder, die es gibt, sind zwar beeindruckend. Aber sie suggerieren eine eindimensionale und statische Realität, die dem Wesen und den Fähigkeiten des Gehirns nicht gerecht wird.


Es bleibt zu hoffen, daß das Human Brain Project trotzdem verwertbare Resultate aus dem elektronischen Nachbau des Gehirns ziehen kann. Keinesfalls ersetzen kann es aber die Herausforderungen jedes einzelnen, das individuelle Potential des eigenen Gehirns zu entdecken und zu erschließen – und damit vielleicht sogar Schwächen zu kompensieren. Das aber kann auch ohne „Elektronenhirn“ gelingen.

Herzlichst,
Ihr Reimar Lüngen



„Das Wesen der Wissenschaft ist, daß sie die meisten Fragen nicht beantworten kann.“
– Rangar Yogeshwar, Physiker und Wissenschaftsjournalist



Inhalt

> Smartphone: Suchtgefahr?
> Termine und Infos
> Beruflichen Wandel meistern
> Wahl-Nachlese – statistisch gesehen



Smartphone: Suchtgefahr?

Die brasilianische Bar Salve Jorge schenkt Getränke in „Offline-Gläsern“ aus. Sie stehen nur dann gerade, wenn man sie mit dem Smartphone abstützt, das man dann natürlich nicht benutzen kann. Restaurants in den USA bieten ihren Gästen 10 Prozent Nachlaß auf die Rechnung, wenn sie ihr Mobiltelefon abgeben. Mit einer ähnlichen Aktion, Garderoben fürs Smartphone in Gaststätten, will die niederländische Amstel-Brauerei den „Dialog in der Welt 1.0“ wiederbeleben.

Wo Werbestrategen aufmerksam werden, sollten wir es auch sein: Die Bindung zwischen Mensch und Smartphone nimmt alarmierende Züge an. Die Stanford-Professorin Tanya Luhrmann hat in Untersuchungen festgestellt, daß sich über 40 Prozent der von ihr befragten Studenten für suchtgefährdet halten. Viele von ihnen betrachten das Smartphone als Teil ihrer selbst. Freundschaften und Partnerschaften zerbrechen durch die ständige Daddelei, der Verlust des Gerätes kommt einer Katastrophe gleich. Nachrichten bestätigen das Bild: Teenager ziehen die Notbremse im Zug, weil das Smartphone beim Fotografieren aus dem Fenster gefallen ist, oder springen vor den einfahrenden Zug, um das auf die Gleise gefallene Telefon zu retten. Ein jugendlicher Chinese ließ sich ohne Wissen der Eltern von Organhändlern eine Niere entfernen, um sich von dem Erlös das neue iPhone kaufen zu können.


Was uns das Smartphone kostet

Schon die Faszination, was man alles mit dem Smartphone machen kann, ist nicht harmlos. Hinzu kommt ein Sog durch all die „Antwort-Verpflichtungen“, die uns der Mailaccount und die sozialen Netzwerke auferlegen. Sie kosten uns viel Zeit und mentale Energie. Das pausenlose Starren auf das Display ist zudem für die Augen extrem anstrengend und kostet ein beachtliches Maß körperliche Energie. Auch steht der Verdacht, daß es nicht ganz ungefährlich für unsere Sehkraft ist. Es gibt also genügend Gründe, die Nutzung des Smartphones zu reduzieren, um Herr unserer Zeit und unserer Kräfte zu bleiben. Wie kann das gelingen?

> Gönnen Sie Ihren Augen regelmäßig Auszeiten von jeglicher Art von Displays oder Monitoren. Gönnen Sie ihnen statt dessen großzügig entspannte Naturanblicke. Machen Sie es sich zur guten Gewohnheit, zu bestimmten Tageszeiten oder am Wochenende Smartphone und Computer konsequent auszuschalten – und ausgiebig die „Welt 1.0“ zu genießen.

> Beschränken Sie Ihre Online-Zeiten – sowohl mit Smartphone, als auch am Computer – radikal. Leben Sie Ihr eigenes Leben, nicht das der anderen. Müssen Sie dienstlich online sein, belassen Sie es möglichst beim dienstlich Erforderlichen.

> Stellen Sie Benachrichtigungen von sozialen Netzwerken ab. Verzichten Sie möglichst auf eigene Statusmeldungen in soziale Netzwerke hinein. Selbst wenn Sie etwas ganz besonders Schönes erleben, teilen Sie es lieber mit den Menschen, die gerade um Sie herum sind.

> Um Zeit beim Beantworten von Mails oder anderen Nachrichten zu sparen, rufen Sie den Absender kurz an. Damit das Gespräch kurz bleibt, beziehen Sie sich auf die konkrete Nachricht, sagen Sie, daß Ihnen die Zeit für eine schriftliche Antwort fehlt, und verzichten Sie auf die zeitraubende Frage, wie es Ihrem Gegenüber geht. Gibt es mehr zu besprechen, vereinbaren Sie möglichst ein „Offline“-Treffen.

> Bitten Sie Ihr Gegenüber, seinerseits anzurufen, statt zu schreiben. Das erspart Ihnen eine weitere Mail, auf die Sie reagieren müssen, und es wird Ihr Gegenüber hoffentlich davon abhalten, Sie für Belangloses zu stören. Wenn Sie angerufen werden, sagen Sie, daß Sie gerade nur wenig Zeit haben, und bitten Sie Ihr Gegenüber, nur kurz das Wichtigste mitzuteilen.

> Läßt sich eine schriftliche Antwort nicht vermeiden, fassen Sie sich möglichst kurz. Auf belanglose Inhalte können Sie der Höflichkeit halber mit einem kurzen „Danke für die Info“ oder, wenn es paßt, einfach mit einem Smily reagieren. Antworten Sie nicht mit neuen Gedanken Ihrerseits, denn die führen den Mailwechsel unweigerlich weiter.


Leben Sie Ihr Leben

Paradoxerweise war es ausgerechnet der Erfinder des iPhones, Steve Jobs, der kurz vor seinem Tod Worte sagte, die wir uns als Smartphone-Benutzer zu Herzen nehmen sollten: „Eure Zeit ist begrenzt. Vergeudet sie nicht damit, das Leben eines anderen zu leben. Laßt den Lärm der Stimmen anderer nicht eure innere Stimme ersticken.“



Termine und Infos

Nach dem ersten Impulsseminar „Hochsensibilität verstehen“ an der neuen Adresse im Ecos Office Center Hamburg, Glockengießerwall 17, geht es schon am Mittwoch, dem 13. November um 19:30 Uhr weiter mit dem Folgeseminar „Hochsensibilität leben“. Heute geht es um Hochsensibilität im Beruf. Was ist unser Stand in der Welt? Wie finden wir unseren Platz im Arbeitsleben? Worauf müssen wir achten? Was dürfen wir nicht tun? Wie können wir über unsere Gabe sprechen?

Wenn Sie schon ein wenig über Hochsensibilität wissen, dann sind Sie herzlich eingeladen. Die Räume sind angenehm ruhig, das Ecos Office Center liegt verkehrsgünstig direkt am Hauptbahnhof. Parkplätze finden sich um diese Zeit in den umliegenden Straßen. Bitte melden Sie sich bald an, es sind nur noch wenige Plätze frei.

Mehr zum Seminar auf: www.RLuengen.de/termine/termine.html#m015


Wiederum am Mittwoch, dem 27. November folgt der Austauschabend „Hochsensibilität meistern“, wieder um 19:30 Uhr, wieder im Glockengießerwall 17. Dieser Abend ist ausschließlich Hochsensiblen vorbehalten. Wir treffen uns in kleinem, überschaubarem Rahmen, um gemeinsam unsere Schätze zu entdecken und zu heben. Wir haben es als Hochsensible ja schon mal bis hierher geschafft und einiges im Leben erreicht. Wir machen ja bereits intuitiv Dinge richtig, haben kreative Lösungen für Alltags- und Berufsprobleme gefunden. Sie wollen wir im Austausch entdecken, als Schätze erkennen und miteinander teilen, um voneinander zu lernen.

Auch für diesen Abend sollte Ihnen der Begriff Hochsensibilität nicht ganz fremd sein. Seien Sie herzlich willkommen – es ist Ihr Abend!

Mehr zum Seminar auf: www.RLuengen.de/termine/termine.html#m016


Immer wieder werde ich gefragt, ob es solche Seminare, wie ich sie anbiete, auch anderswo als nur in Norddeutschland gäbe. Meines Wissens nicht – aber ich würde sie auch woanders halten, wenn ich eingeladen werde. Wenn es am Ort einen Ansprechpartner oder ein Team gibt, das bei der Organisation hilft und lokal auch ein wenig die Werbetrommel rührt, dann können wir mit wenig Aufwand Großes erreichen – natürlich zu beiderseitigem Nutzen, wie bisherige Veranstaltungen zeigen. Also: Wenn Sie mich als Referent einladen möchten, dann sprechen Sie mich gern an!

Mehr zu meinen Seminarthemen auf: www.RLuengen.de/termine



Beruflichen Wandel meistern

Sie sind frustriert im Beruf? Drohen auszubrennen? Langweilen sich zu Tode? Vermissen den Sinn? Dann bleiben Sie nicht in Ihrer frustrierenden Situation! Sie riskieren sonst gesundheitliche Schäden. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist.

Wenn Sie sich eine Veränderung nicht zutrauen oder nicht wissen, was Sie tun sollen, dann stehe ich Ihnen mit Bewerbungs- oder Berufungscoaching gern zur Verfügung: Sie entdecken, was in Ihnen steckt, gewinnen Klarheit über Ihre Möglichkeiten, wissen, welche Richtung Sie einschlagen können, verstehen, wie der Bewerbungsprozeß funktioniert und präsentieren mutig einen Lebenslauf, auf den Sie stolz sein können.

Wenn Sie sich das wünschen, dann lassen Sie sich doch zu einem unverbindlichen und kostenlosen Kennenlerngespräch einladen. Wir nehmen uns Zeit füreinander und ergründen, was Sie brauchen und was ich für Sie tun kann. Sie gehen kein Risiko ein: Nur wenn alles perfekt paßt, beginnen wir mit dem Coaching. Davor sind Sie zu nichts weiter verpflichtet.

So erreichen Sie mich:

Reimar Lüngen
Onckenstraße 11
22607 Hamburg

Tel. 040/28 41 09 45
E-Mail info@klaarkimming.org

Mehr Infos auf: www.KlaarKimming.org



Wahl-Nachlese – statistisch gesehen

„Ist es schon wieder so weit?“, entfuhr es mir, der ich in der DDR aufgewachsen bin, als ich vom Verdacht auf Wahlfälschung bei der diesjährigen Bundestagswahl hörte. Deshalb gibt es heute eine weitere Bundestagswahl-Nachlese, diesmal mit Blick auf die andere Knapp-unter-fünf-Prozent-Partei, die „Alternative für Deutschland“ (AfD).

In den Umfragen vor der Wahl lag die AfD stets zwischen 1 und 3 Prozent. Am Wahlabend sprang sie gleich mit der ersten Hochrechnung auf 4,9 Prozent. Erstaunlich! Noch erstaunlicher, daß sie am Wahlabend stundenlang wie in Stein gemeißelt auf 4,9 stehen blieb, während die anderen Zahlen mit jeder neuen Hochrechnung ein wenig auf und ab schwankten. Kritische Beobachter vermuten, daß die Zahl in den Statistiken gedeckelt wurde. Alles, was darüber lag, sei einfach abgeschnitten und möglicherweise anderen Parteien zugeschlagen worden. Um es nicht allzu auffällig zu machen, sei der Wert nach Stunden auf 4,8, kurz darauf auf 4,7 Prozent „gesunken worden“.


Kein Mut zur Wahrheit?

Dabei zweifelten Aktive und Anhänger der AfD vor der Wahl nicht, daß sie die Fünf-Prozent-Hürde überspringen würden. Die schlechten Umfragewerte von Allensbach, Emnid oder Forsa irriterten sie nicht. Registrierte doch eine Umfrage von Bild.de unter Hunderttausenden Teilnehmern im August für die AfD 15 Prozent. Die Meinungsforschungsinstitute befragen dagegen nur Stichproben von wenigen Tausend Personen – und drehen gegebenenfalls ein wenig an den Zahlen. Mitte der 1990er Jahre sagte Renate Köcher vom Allensbach-Institut im Hinblick auf die Manipulation von Umfrageergebnissen einer rechtsextremen Partei: „Wir wollten nicht durch die Veröffentlichung der Umfragedaten vor der Wahl eine Sensation schaffen in dem Sinne, daß dann nur noch jeder über die Republikaner gesprochen hätte.“

Dahinter steckt aus psychologischer Sicht tatsächlich zunächst eine verantwortliche Haltung: Meinungsforschung ist immer auch Meinungsmache. Die Zahlen bilden nicht nur die Realität ab, sondern sie beeinflussen sie auch – ein psychologisch gut erforschter Effekt. Dennoch bleibt die Frage, welche neue Realität die Meinungsforschung durch Manipulation der Zahlen schaffen darf. Wer entscheidet, was „richtig“ ist? Wer übernimmt die Verantwortung dafür?


Keine Alternative zur Europolitik?

Ich bin kein Freund von Verschwörungstheorien und halte es für ein Zeichen von Seriosität, daß auch die AfD so zurückhaltend geblieben ist. Ob Wahlfälschung oder nicht – ich finde, die Sache hat auch etwas Ermutigendes: Erstaunlich ist die starke Wirkung der AfD auf die Öffentlichkeit. Heiß umstritten und erbittert bekämpft, in Talkshows niederdiskutiert, in Umfragen totgeschwiegen, sogar in die rechtsextreme Ecke gedrängt – mit ihrem „Mut zur Wahrheit“ hat sie die Politik längst beeinflußt. Professoren, die von Finanzen etwas verstehen, stellen der bisher „alternativlosen“ Politik alternative Positionen entgegen, die die Politik inzwischen sogar zu übernehmen beginnt.

Aus diesem Blickwinkel ist es vielleicht sogar besser für die AfD, draußen zu bleiben, als im drögen Politik-Alltag den Verlust ihres Profils, ihres Ansehens und ihres Einflusses zu riskieren, weil sie dann Position zu allen möglichen Themen außerhalb ihrer Kernkompetenz beziehen müßte. Was können wir daraus lernen? Um etwas verändern zu können, muß man weder groß, noch an der Macht sein. Es genügt, bei dem zu bleiben, was man wirklich kann.





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